Osterei und Easter Egg
Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Ostertage und habt ein paar leckere Eier gefunden. Womit wir auch schon beim heutigen Thema wären: Eier! Menschen lieben Eier, das ist kein Geheimnis, und die meisten (Raub)Tiere ebenfalls. Sie sind lecker, nahrhaft und gesund. Und sowas von symbolbehaftet, dass man sie kaum ohne Hintergedanken verzehren kann. Zumal an Ostern. Da kommen die Eier nicht im schnöden Naturlook daher, sondern bunt gefärbt und elaboriert verziert. Und manchmal sind es gar keine echten Eier, sondern nur Attrappen aus Schokolade (die bevorzuge ich), Plastik, Gips oder Edelmetall mit Juwelen (ich denke da an die berühmten Fabergé-Eier).
Dekorierte Eier sind übrigens schon wesentlich älter als die christliche Tradition (die das Thema Osterei aber schließlich in den Mainstream gebracht hat). Es gibt Funde verzierter Straußeneier in Afrika, die angeblich rund 60.000 Jahre alt sind. Auch in der europäischen Antike gab’s bunte Eier als Grabbeigaben.
Ich selbst mag mein Hühnerei am liebsten weichgekocht, als Ei im Glas oder als »Eggs Benedict« (lecker, aber verdammt kalorienreich). Hartgekochte Eier dagegen schätze ich nicht so. Außer an Ostern natürlich, denn da gehören sie irgendwie dazu. Aber warum eigentlich? Schuld sind die Katholiken (wie überhaupt an sehr vielem Elend, aber das ist eine andere Geschichte). Das Fastengebot der katholischen Kirche besagte, dass man während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern neben Fleisch auch keine Eier essen darf. Weil den Hühnern das aber nicht klarzumachen war und sie einfach weiter fleißig Eier legten, hat man diese aus Haltbarkeitsgründen hartgekocht und zur Unterscheidung von den rohen Eiern gefärbt. Und daher gab’s am Ostersonntag reichlich bunte Eier. Wisst ihr Bescheid.
Was hat der Osterhase damit zu tun?
Der Osterhase ist eine vergleichsweise junge Gestalt. Er wird zum ersten Mal schriftlich 1682 in der Dissertation des Frankfurter Arztes Johannes Richier erwähnt. Dort beschreibt er ein wenig abfällig die vom Osterhasen versteckten Eier »eine Fabel, die man Einfältigen und Kindern aufbindet«. Mehr Wissenswertes hat diesbezüglich natürlich wieder Wikipedia aufzubieten.
Der Osterhase ist jedenfalls eine deutsche Erfindung, die weniger Unheil in der Welt angerichtet hat, als andere. Und eigentlich ist ja gegen ein wenig Einfältigkeit auch nichts einzuwenden. Wer Eier sucht, kann keine Bomben abfeuern.
Persönliche Eier-Funfacts:
Wie ich mein Hühnerei bevorzuge, habe ich ja schon erwähnt, doch es gibt noch andere Dinge, die im Umgang mit mir eine gewisse Relevanz haben können:
- Wenn es um Schokoladeneier geht, bin ich ziemlich dogmatisch: Ich bevorzuge eindeutig Nougat-Eier und Blätterkrokant-Eier. Jeweils in der Vollmilch-Variante. Alle anderen Sorten sind ... nun ja, in der Not frisst der Teufel auch Fliegen. Wenn man mir eine Freude machen will, dann mit Nougat- und Krokanteiern!
- Meine Krokanteier-Liebe (und mein Futterneid) ist so stark ausgeprägt, dass ich beim ersten gemeinsamen Osterfest mit meinem Mann vor gefühlten Äonen in Tränen ausgebrochen bin, weil ich das letzte Krokantei mit ihm teilen wollte und er mehr als die Hälfte davon abgebissen hat. Und ja, es ist mir immer noch peinlich.
- Meine Mutter, die mich seit fünf Jahrzehnten kennt und es langsam wissen müsste, fragt mich übrigens immer noch, welche Eier ich denn mag. Wobei das schon ein Fortschritt ist, denn bis vor ein paar Jahren hat sie gar nicht gefragt, sondern einfach Eier gekauft, von denen sie annahm, ich könnte sie mögen. Meist irgendwelche fancy Edelbitter-Trüffel-Varianten, die mir jedoch ... Belassen wir’s dabei, dass ich ein undankbares Geschöpf bin und eine ignorante Mutter habe. Wobei ich fürs Protokoll erwähnen möchte, dass ich sehr dankbar bin 1. noch eine Mutter zu haben, die mir 2. auch nach wie vor zu Ostern Eier schickt. Danke, Mama!
Die Sache mit den Easter Eggs
In Computerspielen, auf Webseiten, in Filmen, DVD-Editionen, Musik-Alben und Büchern werden gerne mal »Easter Eggs« versteckt. Das können geheime Level sein, die man nur durch Zufall (oder gute Hinweise) entdeckt, Cameo-Auftritte von Schauspielern, Szenen, die man nicht über offizielle Menüpunkte ansteuern kann oder Musik-Tracks die plötzlich anfangen, nachdem die CD vermeintlich längst geendet hat (das kennen jedoch nur noch jene Menschen, die altmodisch Tonträger auf extra angeschafften Geräten abspielen und nicht alles Streamen).
Ich verstecke in meinen Romanen auch gerne mal »Easter Eggs«. Meist sind es irgendwelche Figuren, die man aus ganz anderen Geschichten von mir kennen könnte, oder es sind Bezüge zu Songs oder Serien, die ich liebe. Man kann meine Romane lesen und verstehen, ohne diese Andeutungen zu entdecken, aber wer sie findet, freut sich vielleicht.