Carin Müller bloggt ...

Childless Dog Lady

kinderlose Hundebesitzerin

»Gestatten, mein Name ist Carin Müller. Ich bin eine kinderlose Hundebesitzerin.« Offengestanden finde ich es absurd, allein diesen Satz zu schreiben, denn wen sollte das schon interessieren? Erstaunlicherweise sehr viele Menschen. Seit J.D. Vance, potenzieller Vize in einer drohenden weiteren Trump-Präsidentschaft, Kamala Harris verächtlich als »childless cat lady«, also als kinderlose Katzen-Frau, verhöhnt, fühlen sich Frauen weltweit wieder in der Position, sich für ihre Kinderlosigkeit rechtfertigen zu müssen.

Ich dachte, diese Zeiten seien endgültig vorbei.

Offenbar nicht. Dabei stehe ich immer noch auf dem Standpunkt, dass es wirklich NIEMANDEN auch nur das Geringste etwas angeht, ob eine Frau Kinder hat oder nicht. Und schon gar nicht warum nicht. Seltsamerweise wird nämlich nie hinterfragt, wenn sich jemand FÜR Kinder entschieden hat. Und Männer werden mit diesen Überlegungen ohnehin so gut wie nie belästigt. Nicht weiter verwunderlich, oder?

Aus meiner persönlichen Warte könnte ich diesen Text also hier an dieser Stelle beenden. Allerdings nervt mich seit einigen Tagen, nein, fast schon Wochen meine innere Stimme damit, jüngeren Frauen, die den Gebär-Druck gerade ganz massiv verspüren, Mut zu machen.

Gründe für Kinderlosigkeit

Es gibt viel mehr Gründe für Kinderlosigkeit, als dafür, ein Kind zu bekommen. Der Drang zur Reproduktion ist schließlich in allen Lebewesen tief verankert. Wer also Kinder hat, ist diesem Impuls entweder aus freien Stücken nachgekommen (vielleicht sogar, weil es der große Herzenswunsch war) oder weil die Verhütung versagt hat.

Keine Kinder zu haben – bedeutet dagegen ein wahres Kaleidoskop an Anlässen: Es gibt beispielsweise zahllose Frauen, bei denen es einfach nicht klappt. Andere haben während ihrer gebärfähigen Phase nicht den passenden oder gar keinen Partner. Manche können es sich finanziell nicht leisten – oder haben Angst, als alleinerziehende Mutter zu enden. Es gibt Frauen, die sich auf ihren Beruf konzentrieren und Geld verdienen möchten. Andere halten es schlicht für unverantwortlich, Kinder in die Welt zu setzen – sei es wegen der immer weiter eskalierenden Konfliktlage oder weil sie keiner neuen Generation die Folgen des Klimawandels zumuten wollen, sei es aus persönlichen Gründen, weil sie sich nicht in der Lage fühlen, ihren Kindern die angemessene emotionale Stabilität zu bieten. Und wieder andere wollen schlicht und ergreifend einfach keine Kinder haben. Das sind lediglich die offensichtlichsten Motive – ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit. Aber all diese Gründe sind absolut legitim und sollten von niemandem hinterfragt werden dürfen.

Kinderlose Frauen sind Egoistinnen

Doch das ist selbstredend ein frommer Wunsch, denn in unserer patriarchalen Gesellschaft gelten »Gebär-Verweigerinnen« in erster Linie als egoistisch. Als sei es die heilige Verpflichtung jeder Frau (oder zumindest jeder weißen Frau, denn »die Ausländer« vermehren sich ja ohnehin wie die Karnickel …), für frische Steuer- und Rentenversicherungszahler zu sorgen. Fast könnte man meinen, dass die Menschheit an der Schwelle zur Ausrottung steht. Fun Fact: tut sie nicht! Die Erde ächzt unter den Problemen massiver Überbevölkerung. Es gibt also definitiv nicht zu wenige Menschen, lediglich die Verteilung ist problematisch (doch das ist ein ganz anderes Thema …).

Mindestens genauso problematisch ist die Glorifizierung von Mutterschaft. Keine Liebe sei so rein und vollkommen wie die zwischen Mutter und Kind, wird gerne gesäuselt. Die meisten Psychotherapeut*innen würden da schon ein ganz anderes Bild zeichnen, aber ich verstehe den Impuls, der dahintersteckt. Ich bin überzeugt davon, dass es für viele Frauen eine Art Überlebensstrategie ist, sich die Schmerzen, die Sorgen und die Fremdbestimmung, die Mutterschaft zwangsläufig auch mit sich bringt, schönzureden. Die Kluft zwischen Müttern und Nicht-Müttern wird dadurch aber immer tiefer.

Ich finde Kinder toll (die meisten jedenfalls), aber sie sind auch verdammt anstrengend. Was vollkommen normal ist, schließlich sind sie Menschen mit Bedürfnissen, die nicht selten mit denen ihrer Eltern (Mütter!) kollidieren. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass sie »so unendlich viel geben«, wie gerne romantisiert wird, aber ebenso unzweifelhaft steht auch fest, dass sie verdammt viel nehmen. Zeit, Ressourcen, Nerven … Und wie viele Mütter verteufeln ihre Kinder phasenweise insgeheim genau dafür? Vielleicht wäre es also klug, wenn man sich VOR einer Entscheidung FÜR Kinder diese Gedanken machen würde. Kann und will man diese Einschränkungen wirklich leisten? Lautet die Antwort nein, sollten das alle anderen einfach ohne Wenn und Aber akzeptieren. Was natürlich nicht passiert, denn …

Jeder meint, mitreden zu müssen!

Um das ein bisschen deutlicher zu machen, muss ich leider persönlicher und privater werden, als ich es jemals wollte.

In meiner Kindheit und Jugend war mir absolut klar, dass ich einmal Kinder haben würde. Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob eine eigene Familie auch das ist, was ich wirklich will oder vielleicht nicht. Es stand schlicht fest: Ich werde irgendwann Mutter sein. So läuft es schließlich im Leben. Man wird erwachsen, ergreift einen Beruf, heiratet und bekommt Kinder. Fertig. Ich habe das lange nicht hinterfragt, denn schließlich hat man mir das auch so vorgelebt.

Doch irgendwann bekam diese Überzeugung die ersten feinen Risse. Es begann damit, dass ich als »Spätzünderin« erst mit 18 meinen ersten Freund hatte. Meine Mutter konnte das gar nicht begreifen, schließlich hatte sie schon mit 15 ihre erste Liebe … Vom »Peer-Pressure«, also vom Druck aus meinem Freundinnenkreis, ganz zu schweigen. Kaum war der Mann dann aber in meinem Leben und ich über beide Ohren in ihn verliebt, waren zwar die Freundinnen »beruhigt«, meine Mutter dagegen in höchster Alarmstimmung. Sie hat ihn gehasst und fand die Vorstellung, dass ich mit ihm Sex haben könnte, wohl mindestens verstörend. Die Worte, die in meiner Erinnerung damals gefallen sind, möchte ich nicht wiedergeben. Es war jedenfalls im höchsten Maße verletzend und demütigend – und so absurd, weil sie mir ja in den Jahren vorher regelrecht vorgeworfen hatte, dass ich eben KEINEN Freund hatte. Muss man nicht verstehen. Ich war zwar volljährig, lebte aber noch zu Hause und war einem formidablen Terrorregime ausgesetzt, dem ich jedoch alles entgegenhielt, zu dem ich in der Lage war – mit Kollateralschäden auf allen Seiten.

Immer mehr Druck

Nach dreieinhalb Jahren war diese Beziehung Vergangenheit und ich war mit Anfang zwanzig von Komplikationen aller Art erst einmal bedient. Spezifisch von der Komplikation Mann einerseits und der Komplikation mütterliche Einmischung andererseits. Was die Wahrnehmung meiner Eltern betraf, war ich in der Folge bis Anfang dreißig »frustrierter Single«. Ich war natürlich längst ausgezogen, aber meine Männerlosigkeit wurde von Jahr zu Jahr aus der Perspektive meiner Mutter und meiner Großmutter zu einem immer größeren Problem. Schließlich sollten doch langsam mal Enkel bzw. Urenkel rangeschafft werden. In erster Linie von mir natürlich. Ich wette, dass mein jüngerer Bruder niemals mit solchen Forderungen belämmert wurde.

Auch von anderen Seiten wuchs der Druck weiter. Im Job wurde man als Frau in ihren Zwanzigern skeptisch beäugt. Ob es sich wohl lohnt, in diese Person zu investieren, die doch jederzeit schwanger werden könnte? Gynäkologen (es waren Männer, ich muss also nicht einmal gendern!) versicherten mir ungefragt, dass jetzt die ideale Zeit zum Kinderkriegen sei. Ausbuchtungen in der Taille wurden von Verkäuferinnen freudig kommentiert und die ersten Freundinnen verabschiedeten sich ins »Babyglück«. Doch trotz dieser massiven äußeren Bedrängnisse tickte meine biologische Uhr angenehmerweise recht lautlos. Ich war schließlich mit anderen Dingen beschäftigt. Mit mir selbst beispielsweise. Was wollte ich mit meinem Leben anfangen? Wie wollte ich mich beruflich entwickeln? (Natürlich ebenfalls extrem konträr zu den elterlichen Vorstellungen = weiteres Konfliktpotenzial.) Wo sah ich meine Rolle im Leben? Schwierige Fragen, auf die ich lange keine guten Antworten hatte. Aber natürlich im Auge gewisser Betrachter*innen die total egoistische Spinnerei: »Hättest du Kinder, würdest du über so einen Schmarrn gar nicht erst nachdenken!«

Jetzt aber wirklich!

Mit 31 lernte ich schließlich meinen Mann kennen – man könnte auch sagen, wir wurden verkuppelt. Auf der Hochzeit meiner Cousine war er mein Tischherr (und meine Rettung bei dieser aus vielen Gründen schwierigen Veranstaltung). Wir haben uns bombig verstanden und bereits am ersten Abend über Kindernamen herumgealbert. Der Mann fand Gnade in den Augen meiner Mutter (»Das ist ein toller Fang, reiß dich bloß zusammen, damit er nicht wieder davonschwimmt!«) und zwei Jahre später haben wir geheiratet. Ab dann wurde es RICHTIG unangenehm. Also nicht mit dem Mann, sondern mit dem Kinderdruck. Meine beiden Patensöhne waren bereits geboren und aus Anfang wurde langsam aber sicher Mitte dreißig.

Mutter und Schwiegermutter flehten nach Enkeln (von Vater und Schwiegervater habe ich solche Forderungen nie gehört), der Gynäkologe (der nächste) gab mir zu verstehen, dass meine Uhr inzwischen SEHR laut tickte, beim Friseur wurde ich bei jedem Besuch von der Schwester meines hochgeschätzten Figaros damit terrorisiert, dass ich endlich schwanger werden MÜSSTE (bin dann jahrelang nicht mehr hingegangen) und die Freundinnen? Da brachen die Lager endgültig auseinander. Es gab die Mütter und die Kinderlosen.

Die Mütter waren selten ansprechbar, weil die Brut sehr viel Aufmerksamkeit forderte und dann neben Job und Beziehung nicht auch noch Zeit für Freundinnen war, die sowieso nicht beurteilen konnten, wie man sich gerade fühlte. Fair enough. Die Kinderlosen konnte man in zwei Gruppierungen aufteilen. Die einen waren Single und beäugten (in meiner Wahrnehmung jedenfalls) einigermaßen skeptisch mein Eheleben, das zweifellos eher früher als später ins Elternglück führen würde. Die anderen waren in Beziehungen und kämpften mit wachsender Verzweiflung darum, endlich Eltern zu werden. In der Rückschau drehte es sich in dieser Zeit gefühlt nur um Kinder: Entweder man hatte welche, oder man befürchtete, dass die andere Partei bald welche bekommen könnte, oder man rang panisch um Empfängnis.

Was ist da los?

Der Mann und ich verhüteten da schon nicht mehr. Wir waren jedoch ganz lässig. Wenn es passiert, passiert es. Allerdings passierte ES nicht. So lange nicht, bis wir der Sache auf den Grund gehen wollten. Es stellte sich also heraus, dass ES auf natürlichem Weg bei uns auch ziemlich sicher nicht passieren wird. Huch?! Ehe wir überhaupt ernsthaft über die Konsequenzen dieser Diagnose nachdenken konnten, saßen wir bereits in einer Kinderwunschklinik. Das folgende Procedere war nicht nur verdammt teuer, sondern vor allem ungeheuer qualvoll – und Überraschung: nicht von Erfolg gekrönt! In der Zeit erwarteten übrigens mein Bruder und seine damals noch ziemlich brandneue Partnerin ihr erstes Kind. Meine Mutter bekam also endlich das heiß ersehnte Enkelchen – noch dazu von ihrem unfehlbaren Prinzen, der ohnehin nie etwas falsch machen konnte. Ich dagegen? Eine Enttäuschung wie immer!

Nach dem ersten (und einzigen) Kinderwunsch-Horror-Zyklus habe ich die Notbremse gezogen. Zum ersten Mal habe ich ernsthaft über das Thema nachgedacht und genauso ernsthaft mit meinem Mann darüber gesprochen. Wir kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass »wir nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen können, niemals Kinder haben zu wollen«. Das klingt nicht gerade nach einem sehnlichen Kinderwunsch, oder? Hätten wir darüber bloß mal früher offen geredet. Nun ja, hinterher ist man immer schlauer.

Externe medizinische Intervention war also vom Tisch, die ambivalenten Gefühle und der familiäre und freundschaftliche Druck blieben jedoch. In dieser Zeit habe ich einen regelrechten Hass auf Schwangere entwickelt, die mit zärtlichen Gesten und strahlenden Augen über ihre geschwollenen Bäuche streichelten. Auf junge Mütter, die ihre Babys wie Trophäen in den allgegenwärtigen Bugaboo-Kinderwägen durch die Gegend schoben oder vor der Brust geschnallt zur Schau trugen. Ich habe in dieser Zeit nur das vermeintliche ultimative Glück auf der einen Seite gesehen und mein persönliches Versagen auf der anderen. Dabei hatte ich doch gerade erst geklärt, dass ich in Wirklichkeit gar nicht so dringend Kinder haben wollte. Was zur Hölle?

Ich war so verzweifelt, dass ich mir einen Psychotherapeuten gesucht habe. Der vermeintliche Auslöser, das Kinderthema also, war nach drei Sitzungen komplett und nachhaltig geklärt. Das darunterliegende Thema hat mich dagegen drei Jahre Therapie gekostet, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Der Weg in die Normalität

Es ist mir relativ schnell gelungen, zu akzeptieren, dass ich keine Kinder haben werde und auch nicht Adoptiv- oder Pflegemutter werden möchte. Deutlich länger hat es gedauert, meine Vorbehalte gegenüber (werdenden) Müttern wieder abzubauen, doch auch das habe ich irgendwann geschafft. Einige Freundschaften sind dabei auf der Strecke geblieben, aber im Großen und Ganzen hat sich alles sehr gut eingerüttelt. Ich liebe Nichte, Neffen, Paten- und Freundinnenkinder, verbringe gerne Zeit mit ihnen und bin aber genauso froh, sie wieder loszuwerden. Die coole Tante liegt mir als Rolle jedenfalls deutlich mehr als die gestresste Mutter. Denn auch das habe ich dann begriffen: Die Mütter in meinem Umfeld sind nicht automatisch glücklicher als ich! Häufig ganz im Gegenteil.

Inzwischen – mit 53 Jahren – ist das Thema ohnehin längst durch. Die meisten der oben erwähnten Kinder sind aus dem Gröbsten raus und auch mit ihren Müttern kann ich mich schon lange wieder über alle möglichen anderen Dinge unterhalten. Doch nun kommt die nächste Druckwelle. Plötzlich ist meine Kinderlosigkeit wieder von höchstem Interesse. Menschen, die mich kaum kennen, wollen unbedingt wissen, warum ich denn keinen Nachwuchs vorzuweisen habe. Im besten Fall will ich aufrichtige Neugier unterstellen, meist ist aber reichlich wenig verbrämte Überheblichkeit und Skepsis in diese Frage eingewebt. Muss ich mich allen Ernstes immer noch dafür rechtfertigen?

Ich möchte kein Mitleid, »weil es nicht geklappt hat«, und schon gar nicht möchte ich sinnlose Diskussionen führen:

  • »Habt ihr denn wirklich ALLES versucht?«
  • »Nein? Aber warum denn nicht? Es gibt so viele Möglichkeiten. Meine Schwester/Freundin/Schwägerin … hat es ja auch …«
  • »Was wirst du mal im Alter tun? Wer soll sich da um dich kümmern?«

Manchmal stelle ich dann die Gegenfrage: »Warum hast du Kinder?« Die Antworten sind in der Regel genauso dürftig wie meine. Und ganz ehrlich? Weder interessiert es mich besonders, noch geht es mich etwas an.

Zurück in die 1950er-Jahre

Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft endlich hinnimmt, dass nicht alle Frauen Mütter werden wollen. Dass nicht alle Frauen Mütter werden können. Und dass nicht wenige Frauen besser keine Mütter werden sollten. Kinderlose Frauen sind genauso wertvoll wie Mütter! Für die Wirtschaft in der Regel sogar noch wertvoller, weil sie mehr arbeiten, mehr Geld verdienen und mehr Steuern zahlen. Sie haben oft extrem spannende Biografien und hochinteressante Geschichten zu erzählen. Und weil sie sich eben nicht auf ihre Kinder und/oder Ehemänner verlassen können, was ihre Altersbetreuung und -bespaßung betrifft (das sollte bitte unbedingt auch für die Mütter gelten!! Kinder sind NICHT dafür da, ihre Eltern zu betüddeln!), finden sie nachahmenswerte Lösungen, die für alle ein gutes Vorbild wären.

Doch stattdessen werden kinderlose Frauen von Menschen wie J.D. Vance marginalisiert und verhöhnt. Die beste Antwort auf diese endlosen Attacken hat neulich Kamala Harris gegeben. Die republikanische Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, hatte kundgetan: »My kids keep me humble. Unfortunately, Kamala Harris doesn’t have anything keeping her humble.« Also in etwa: »Meine Kinder halten mich bescheiden. Leider hat Kamala Harris nichts, was sie bescheiden halten könnte.«

Harris konterte darauf in einem Interview mit dem Podcast »Call Her Daddy«, dass nicht jede Frau Bescheidenheit als besonders erstrebenswerte Tugend erachtet und dass Frau Huckabee Sanders wohl in den Werten der 1950er verhaftet sei. Außerdem existierten Familien und Liebe auch jenseits biologischer Grenzen. Würde ich so unterschreiben.

Hierzulande stoßen die AFD und auch große Teile der Union ins selbe Horn. Wollen wir das zulassen? Wollen wir wirklich ertragen, dass uns konservative, rechte und religiös-fanatische Menschen wieder vorschreiben, was mit unseren Körpern geschehen darf und was nicht?

Ich möchte und werde das nicht ertragen! Auch deshalb habe ich meine Geschichte aufgeschrieben, die sicher nicht einzigartig ist, sondern sich dutzend-, hundert-, tausendfach wiederholt. Leider.

Mein Wunsch für die Zukunft

Ich wünsche mir, dass keine junge Frau diesen Druck verspürt, den ich ertragen musste. Ich wünsche mir, dass sich niemand mehr rechtfertigen muss! Also hört auf, eure Töchter, Schwestern, Nichten, Freundinnen unter Druck zu setzen, sondern feiert sie für das, was sie sind. Für das, was sie wollen! Und unterstützt sie, wenn sie eure Hilfe brauchen.

PS: Mir fällt gerade auf, dass ich den Hund in dem ganzen langen Aufsatz kein einziges Mal erwähnt habe. Vermutlich, weil er für dieses Thema gänzlich irrelevant ist. Er ist unser Hund. Ein heiß geliebtes Familienmitglied. Nicht mehr. Nicht weniger.