Happy Valentine’s Day!

Was habe ich früher Zeit und Energie darauf vergeudet, mich über die Auswüchse des Valentinstags zu echauffieren... Ich weiß natürlich, dass der Heilige Valentin ursprünglich NICHT der Schutzpatron der Floristen und Pralinenhersteller ist – auch wenn man das glauben könnte, sondern natürlich der Patron aller Verliebten.

Valentin war ein ziemlicher Revoluzzer. Er traute im 3. Jahrhundert heimlich Liebespaare nach christlichem Ritus, was dem damals amtierenden römischen Kaiser Claudius II. als derart krasser Affront gegen das herrschende Gesetz erschien, dass er ihn am 14. Februar hinrichten ließ. Die katholische Kirche sprach Valentin jedoch später heilig und sein Todestag wurde zum Gedenktag. Im 15. Jahrhundert entstand in England der Brauch, »Valentinspaare« zu bilden. Verliebte überreichten sich kleine Geschenke. Auswanderer trugen den Brauch in die USA, von wo aus er nach dem 2. Weltkrieg nach Deutschland gelangte.

Soweit zum Hintergrund, für den sich natürlich niemand interessiert. Im Fokus stehen auch längst nicht mehr die Liebenden, sondern vor allem die Werbetreibenden. Alles, wirklich alles – von der Heizdecke bis zur Zahnweiß-Behandlung – wird mit rosa Herzchen verziert und mit vollmundigen Valentinsversprechen verkauft. All das – mein Desinteresse gegenüber Heiligen und meine Abneigung gegen Zuckergusskommerz – hat mich zur glühenden Kitschverächterin werden lassen. Doch nun ist alles anders.

Nur die Liebe zählt!

Im Jahr drei von Covid19 fühle ich mich endgültig ausgebrannt von Horrornachrichten, von angeblichen und realen Spalten in der Gesellschaft, von immer neuen Hiobsbotschaften, von Kontaktbeschränkungen und innerer und äußerer Tristesse. Ich sehne mich nach Liebe und Licht, nach Blumen und Herzen, nach Pastell und Fluff – und nach Schokolade. Es ist mir völlig egal, ob es künstlich oder kommerziell ist – erbaulicher als die aktuelle Nachrichtenlage ist es allemal.

Daher schmökere ich so gerne Liebesromane, schaue zum gefühlt x-ten Mal Downton Abbey und herze meinen zweibeinigen Liebling und meinen vierbeinigen Plüschamor. Falls ich heute keine Blumen geschenkt bekommen sollte, kaufe ich mir selbst welche – dito Schokolade. Denn auch wenn es ein künstlich-absurder Feiertag ist, heute WIRD er gefeiert! Zum ersten Mal in meinem Leben und nach allen Regeln der Kunst.

Und ich komme auch nicht mir leeren Händen. All jenen, denen es genauso geht, möchte ich die zuckersüße, superkitschige und unfassbar herzige Kurzgeschichte »The Royal Wedding« schenken.

Habt einen schönen Valentinstag und lasst heute (und idealerweise jeden Tag) ein wenig Liebe ins Leben!

Happy Valentine’s Day!