Die Tücken des Instagram Bio-Links
27.6.2022
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»Siehe Bio-Link!« Das liest man in Instagram-Posts ständig, weil die Plattform es nicht erlaubt, anklickbare Links in die Beiträge zu packen. Klar, Instagram will nicht, dass die User die bunte Bildchen-Wunderwelt verlassen und sich am Ende auf anderen Kanälen tummeln. Autor*innen und Buchblogger*innen wollen aber genau das: auf ihre Webseiten und/oder auf Buchshops verweisen.
In Deutschland gibt es zudem auf nicht rein privaten Seiten die Verpflichtung, Impressum und Datenschutzerklärung abzubilden. Strenggenommen müsste der eine mögliche Instagram-Link also dafür verwendet werden. Doch weil wir unsere Follower unbedingt auch auf andere Seiten lenken wollen (beispielsweise die Newsletter-Anmeldung oder Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele), müssen wir uns mit Tricks behelfen.
Linktree, Linkjoy & Co
Das bekannteste Link-in-Bio-Tool ist Linktree. Bereits in der Basisversion kann man eine Seite mit einer Linksammlung erstellen. Dieses Programm wird tatsächlich auch von vielen Unternehmen genutzt, obwohl die Anwendung hierzulande abmahnfähig ist, denn Linktree scheint nicht den europäischen Datenschutzverordnungen zu genügen. Wie oft das faktisch passiert, kann ich nicht sagen, mir war es trotzdem zu heiß.
Ich habe auch Dienste wie Shorby, Sleek-Bio und zuletzt Linkjoy genutzt. Allesamt kostenpflichtig, aber angeblich DSGVO-konform. Kleiner Tipp: Via AppSumo bekommt man diese Anwendungen von Zeit zu Zeit zu einem besonders günstigen Preis. Linkjoy hat mir dabei am besten gefallen, weil vielfältige Möglichkeiten hat, eine optisch attraktive Landingpage zu gestalten – mit Bildern und witzigen Effekten, die hoffentlich dazu führen, dass die Nutzer auf die Links klicken.
Unter Generalverdacht bei Meta
Monatelang war ich mit Linkjoy wirklich happy, bis ich vor einigen Tagen auf Instagram nicht mehr kommentieren und keine Stories mehr posten durfte. Angeblich weil ich Spaminhalte in meinem Link hatte! Ich war wie vom Donner gerührt, habe gegen diese Entscheidung Einspruch erhoben (ohne Ergebnis) und habe natürlich auch alles meine Links überprüft. Alle tadellos (die meisten gingen ohnehin auf meine eigene Website). Was also war der Grund?
Es ist nicht sonderlich witzig, wenn Meta (die Muttergesellschaft von Facebook, Instagram und WhatsApp) einen als Spammer einschätzt. Schlimmstenfalls – und das ist einer Freundin tatsächlich passiert – kann Meta die Profile und Seiten unwiderruflich löschen. Das ist schon doof für den privaten Nutzer, aber schlicht katastrophal für Autor*innen, die einen wichtigen Teil ihrer (Fan)-Kommunikation darüber laufen lassen.
Tatsächlich bekam ich kurz nach meinem Schockmoment eine Mail von den Linkjoy-Betreibern. Offenbar hatten im großen Stil Betrüger das Linkjoy-Tool für ihre üblen Machenschaften genutzt, was wiederum Meta dazu gebracht hat, die Linkjoy-URL mit all ihren individuellen Endungen (in meinem Fall z.B. carin-autorin, airedale-scotty und charlotte.autorin) zu sperren. Angeblich sei man aber im Gespräch mit Meta, um das Dilemma zu lösen, und in der Zwischenzeit möge man doch einfach eine alternative URL nutzen, die bereits bei sämtlichen angelegten Bio-Links hinterlegt sei.
In der Praxis hat bereits beim ersten Test der Firefox-Browser auf meinem Laptop diese neue URL als »unsicher« eingestuft, was ich bei Linkjoy gemeldet habe und bis heute auf eine Antwort warte. Auf den Mobil-Geräten haben sie jedoch problemlos funktioniert und ich habe sie auf all meinen Seiten eingefügt, bis fünf Tage später das Drama wieder von vorne losging: Meta sperrte auch die neue URL – und meine Kanäle!
Auf der sicheren Seite
Was also tun? Kurz habe ich überlegt, auf Shorby oder Sleekbio zurückzugreifen, doch dann habe ich mich für die sichere Seite entschieden: Ich habe auf meiner Website eigene Landingpages für jeden Kanal angelegt. Jeweils auch mit einem passenden Bild und einem anklickbaren Button. Das ist jetzt vielleicht nicht ganz so interaktiv und hübsch wie die Linkjoy-Variante, aber definitiv sicher. Machbar sollte das mit jeder gängigen Website sein, die mit einem Content-Management-System (z.B. Wordpress) läuft oder auch mit Baukasten-Systemen wie Wix. Ansehen kann man es sich gerne auf meinen Instagram-Seiten: