Darauf eine Kokosnuss

Seit ziemlich genau fünf Jahren gibt es diese Webseite schon und seitdem ist es mir eine heilige Pflicht, dass ich jeden Montag einen neuen Artikel präsentiere. Davor hatte ich schon andere Seiten, doch die waren nicht ganz so eifrig gepflegt, also lass ich die mal außen vor. Fünf Jahre also, das bedeutet gut 250 Beiträge, in denen ich meist recht ausführlich und oft sogar recht inspiriert über die Dinge schreibe, die mich beschäftigen. Über mein Autorinnen-Dasein, über gesellschaftliche Themen, über meinen Hund, meine Lieblingsbücher, über Filme und Serien, eben alles, was mir so in den Sinn kommt.

Meine Texte sind nicht immer sachlich, manchmal sogar regelrecht kontrovers, aber immer ehrlich und mit dem Ziel, entweder zu informieren oder zumindest gut zu unterhalten. Wenn ich den Statistiken glauben darf, gelingt mir das auch ganz gut, jedenfalls freue ich mich über konstant hohe Zugriffszahlen und gehe davon aus, dass auch diese Zeilen jemand liest.

Eigentlich wollte ich heute zwei Bücher vorstellen, die ich kürzlich gelesen habe und die mich sehr überrascht haben, obwohl sie überhaupt nicht meinem üblichen Beuteschema entsprechen. Und ich werde es sicherlich nachholen – versprochen! Doch gerade ist mir nicht danach.

Warum?

Weil ich mal wieder ganz besonders zermürbt fühle, wenn ich einen Blick auf die Nachrichtenlage werfe: der endlose Krieg in der Ukraine, der grauenvoll blutige und ebenfalls nicht enden wollende Gaza-Konflikt, der grässliche Wahlkampf in den USA (wobei ich da gerade wenigstens milde optimistisch bin), der entsetzliche Gewaltakt von Solingen (und die noch unerträglicheren Reaktionen darauf), die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen (ernsthaft? Ich meine ERNSTHAFT???) ... Lieber Himmel, es gäbe dazu so viel zu sagen, aber ich fühle mich dem gerade nicht gewachsen. Dazu kommen noch private Themen und es sind gerade so viele Gründe zum Verzweifeln, dass mir weder nach Heiterkeit und Frohsinn noch nach Kontroverse ist.

Ich bin gerade einfach nur müde. Und erschöpft. Und frustriert. Und ausgelaugt.

Daher gibt es heute weder den Buchtipp noch einen Schwank aus meiner Autorinnen-WG und auch kein Statement zur Lage der Nation. Stattdessen möchte ich auf den heutigen Welttag der Kokosnuss hinweisen, der seit 2009 immer am 2. September begangen wird. Gern geschehen! Happy Coconut!

Interessiert dich nicht? Nun ja, mich auch nicht, obwohl ich der Kokosnuss an sich durchaus positiv gegenüberstehe. Sie ist übrigens keine richtige Nuss, sondern gilt botanisch als einsamige Steinfrucht. Kleiner privater Funfact: Ich mag alle Süßigkeiten mit Kokos, finde fette Currys mit zu viel Kokosmilch aber nicht so lecker – schätze jedoch Kokoswasser zur Erfrischung und »Kokosdrink« als Kuhmilchersatz sehr.

In diesem Sinne: Hab einen schönen Kokosnuss-Tag. Ich such mir jetzt wieder meine Scheuklappen, damit mich die Horrors (ist zweifellos nicht der korrekte Plural) dieser Welt nicht weiter aus der Bahn werfen und hoffe auf bessere Zeiten. Wenigstens hier auf diesem Blog.