Carin Müller bloggt ...

10 Fragen an Tanja Neise

Interview mit Erfolgsautorin Tanja Neise

Nach längerer Pause gibt’s endlich wieder ein KollegInnen-Interview auf meinem Blog. Ich freu mich, dass sich Tanja Neise todesmutig meinen bohrenden Fragen stellt. Tanja und ich sind uns im Oktober 2015 zum ersten Mal persönlich begegnet – auf der Frankfurter Buchmesse am Stand des Autorensofas. Es folgten etliche weitere gemeinsame Messeauftritte, bei denen ich mit verstörender Häufigkeit von mir fremden Menschen mit »Tanja« angesprochen wurde – weil man uns verwechselt hat. Dabei sehen wir uns doch gar nicht sooooo ähnlich, oder?

Zwillinge? Carin Müller und Tanja Neise

10 Fragen an Tanja Neise

Carin: Du lebst ja in Brandenburg – verrate, was deine Heimat so lebenswert macht – und wo kann man dich in freier Wildbahn antreffen, wenn nicht gerade Lockdown herrscht?

Tanja: Ja, seit dem Jahr 2000 wohne ich in Brandenburg in einer kleinen Stadt unweit der westlichen Grenze von Berlin. Ursprünglich komme ich aus dem Saarland und bin nach einigen Umwegen über Baden-Württemberg und Berlin dort gelandet. Brandenburg hat eine wunderschöne Natur zu bieten, ob es Wälder oder Seen sind, es gibt viele ruhige Fleckchen, die einen absoluten Erholungsfaktor bieten und das schätze ich auch so sehr an diesem Bundesland. Als ich damals noch im hektischen Berlin gearbeitet habe, war ich jedes Mal froh, wenn ich wieder zurück in mein ruhiges Zuhause fahren konnte. Die Möglichkeit aber jederzeit innerhalb von wenigen Minuten in die Großstadt fahren zu können, ist eine großartige Kombination.
Man trifft mich öfter in Wäldern an und in der Döberitzer Heide, wo man ausschweifende Spaziergänge machen kann.

Carin: Als ausgewiesene Expertin für Zeitreisen interessiert mich brennend, in welche Zeit du dich im wahren Leben am liebsten katapultieren würdest, wenn du könntest.

Tanja: Das ist eine gute aber echt schwer zu beantwortende Frage. In so vielen Zeiten hatten wir Frauen so gut wie keine Rechte, deshalb würde es vermutlich recht gefährliche werden. Aber es gibt viele Zeiten, die außerordentlich faszinierend waren. Die Renaissance zum Beispiel mit den Intrigen an den königlichen Höfen oder der Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts als die Frauen anfingen für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Aber ich mag auch die Fünfziger des letzten Jahrhunderts. Die Musik, die Kleidung und der Beginn einer völlig neuen Epoche, so kurz nach dem Krieg und alles war im Umbruch – das sind schon Zeiten, die ich gerne mal persönlich erleben würde.

Carin: Du schreibst ja sowohl Fantasy-Romane mit einem Zeitreise-Schwerpunkt als auch zeitgenössische Liebesromane. Was reizt dich an den unterschiedlichen Genres und wie bist du ausgerechnet auf das Thema Zeitreisen gekommen?

Tanja: Zeitreisen haben mich schon immer fasziniert. Als ich ein kleines Kind war, habe ich den Film »Die Zeitmaschine« gesehen, der nach einem Roman von H. G. Wells gedreht wurde. Von da an war ich von diesem Thema fasziniert. Dann kamen in den Achtzigern natürlich die tollen Filme mit Michael J. Fox heraus, die ich angeschaut habe, bis ich sie zum Teil mitsprechen konnte. Und Bücher über dieses Thema habe ich auch in Massen verschlungen. Ich denke, es ist die Faszination an den verschiedenen Zeiten, an der Geschichte und … ja, ich gebe es zu, auch an der Kleidung der unterschiedlichen Jahrhunderte.
Da ich entdeckende Schreiberin bin, ist es unheimlich anstrengend, einen Zeitreiseroman zu schreiben, zumindest wenn man alle offenen Fragen und losen Fäden am Ende der Reihe zufriedenstellend beantwortet und gelöst haben will. Und natürlich die Spannung, die an meinen Nerven zerrt und mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Als entdeckende Schreiberin entblättert sich die Geschichte vor mir, als wenn ich ein Buch lesen würde. Wenn ich dann mit einem Zeitreiseabenteuer fertig bin, schreibe ich gerne einen Liebesroman, der – zumindest meistens – ohne Mord und Totschlag auskommt und mein Nervenkostüm nicht so sehr in Mitleidenschaft zieht. Ich schreibe am liebsten das was und wie ich lese.

Carin: Welcher deiner Romane ist dein persönliches Herzensbuch und warum sollte es die Welt unbedingt lesen?

Tanja: Oh nein! Carin, das ist fies. Ich mag alle meine Bücher. Es ist wie mit Kindern. Da kann ich mich schlecht entscheiden. Klar, mein Erstling ist nach wie vor ein besonderes Buch für mich, weil es mein Leben komplett geändert hat und mir ein Licht in dunkler Nacht war. Damals war ich sehr krank, konnte kaum das Haus verlassen und das Buch zu schreiben, hat mich vermutlich davor gerettet, in eine Depression zu fallen. Aber auch alle anderen mag ich, es sind schließlich meine Buchkinder.
Allerdings kann ich sagen, dass Menschen, die gerne ein Happy End haben wollen, bei mir an der richtigen Stelle sind.

Das Zeitenmedaillon - Der dunkle Vampir - Love Rules

Carin: Nach zehn Monaten mit der Pandemie und noch weiteren, die folgen werden: Wie kommst du mit der Lage klar und was ist dein Geheimrezept, um nicht die Nerven und den Mut zu verlieren?

Tanja: Seit zehn Monaten ist es in aller Munde, aber ich habe das Thema schon seit Januar letzten Jahres verfolgt, habe viel darüber gelesen und war dementsprechend nicht allzu erstaunt, als die Regierung Maßnahmen ergriffen hat, die vielleicht nicht Jedermann gefallen haben.
Ich lebe im Allgemeinen sehr zurückgezogen und musste mich dementsprechend nicht allzu sehr umstellen. Klar, meine Kids sind im Homeschooling, was echt nervenaufreibend ist. Drei Schüler betreuen und dabei noch schreiben, da stoße ich nervlich an meine Grenzen. Aber ich habe in meinem Leben schon viele Dinge erlebt, die mich mehr gefordert haben und lasse mich dementsprechend nicht so schnell runterziehen. Vielleicht hat mich das Leben härter gemacht als Otto-Normal-Verbraucher, aber ich habe immer darauf geachtet, dass ich meine Menschlichkeit nicht verliere. Und das ist es, was wir in der jetzigen Zeit brauchen. Menschlichkeit, die uns einfach mal dazu bringt, die Füße stillzuhalten, den einzelnen für nicht so wichtig zu erachten und eben auch das Gute in dem zu sehen, was wir haben. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen, wir haben alle viel mehr als die Generationen vor uns, die in solchen oder ähnlichen und teilweise viel schlimmeren Situationen waren, als wir es jetzt sind.
Wenn man sich das vor Augen führt und sich selbst ein bisschen zurücknimmt, dann schafft man das auch. Ich habe gelernt, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen und mich nicht unterkriegen zu lassen, das sollte jeder so handhaben. Es ist nicht einfach, aber wenn alle an einem Strang ziehen, dann packen wir das ganz bestimmt.

5 Entscheidungsfragen

Carin: Donald Duck oder Mickey Mouse?

Tanja: Mickey Mouse

Carin: Hund oder Katze?

Tanja: Hund

Carin: Meer oder Berge?

Tanja: Berge

Carin: Stolz oder Vorurteil?

Tanja: Puh, beides doof… Stolz … nein, Vorurteil… keine Ahnung!

Carin: Nachtigall oder Lerche?

Tanja: Nachtigall

aktueller Roman "Morgaines Erbe" von Erfolgsautorin Tanja Neise

Mehr zu Tanja Neise

Tanjas aktueller Roman ist »Morgaines Erbe – Ewiger Schlaf 1«.

Darum geht es:

Verbunden durch die Liebe, getrennt durch die Zeit. Auftakt der neuen romantischen Zeitreise-Serie von Erfolgsautorin Tanja Neise.

Was ist nur in Laura gefahren? Bei der Besichtigung von Carisbrooke Castle küsst die junge Ärztin einen schlafenden Mann, der direkt dem Set eines Mittelalter-Films entsprungen zu sein scheint. Und Connor spielt seine Rolle wirklich gut, behauptet, weder Autos noch Handys zu kennen, sondern aus dem Jahr 1455 zu stammen.
Aber woher kommt diese magische Anziehungskraft, die er auf sie ausübt? Laura bleibt kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn schon spürt sie, wie sie den Boden unter ihren Füßen verliert. Connor zieht sie mit sich in einen Strudel der Zeiten und der Gefühle. Als direkte Nachfahrin der Fee Morgaine soll sie das Leben seiner Schwester retten. Doch was passiert, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat?

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