Carin Müller bloggt ...

10 Fragen an Karin Koenicke

Königin der romantischen Komödie: Karin Koenicke

»Ich biete ab sofort Sensitivity Reading an. Für Bayerisch!« Für trocken rausgehauene Sätze wie diese liebe ich meine Kollegin Karin Koenicke besonders. Mit ihr kann man in einer Minute herrlich rumblödeln und im nächsten Atemzug über ausgefuchste Marketing-Strategien diskutieren. Karin ist wie ihre Bücher – warmherzig, lustig, voller überraschender Ideen und immer gerade heraus. Auch bei meinem Interview. Viel Spaß dabei.

10 Fragen an Karin Koenicke

Carin: Du pendelst zwischen deiner Heimatstadt Regensburg und dem idyllischen Allgäu, wo du mit deinem »PHK« (= persönlicher harter Kerl) lebst – verrate, was deine bayrische Heimat so lebenswert macht und wo man dich in freier Wildbahn antreffen kann.

Karin: Regensburg wird »die nördlichste Stadt Italiens« genannt und da ist was dran. Plätze mit Straßencafés, die historische Altstadt mit ihren kleinen Gassen, Patrizierhäusern samt toskanischen Türmen, die Donau – ich genieße das sehr. Man trifft mich dort in meinen Stammkneipen und natürlich bei allem, was mit Musik zu tun hat. Im Allgäu bin ich dafür mit Tieren unterwegs, da lebe ich auf einem waschechten Bauernhof mit Labrador, Hauskater, fünf Streunerkatzen und Kühen in allen Größen. Plus einem original harten Kerl natürlich!

Carin: Heißes Eisen, aber spannendes Thema – übertreiben es Kolleg*innen (wie ich) deiner Meinung nach mit der »political correctness«?

Karin: Interessante Frage, Carin! Vorweg: Kann ja jeder machen, wie er will! Ich persönlich sehe wenig Grund zu »gendern«, denn ich fühle mich nicht ausgegrenzt, wenn jemand sagt: »Autoren sind Künstler, die aus dem Nichts ganze Welten erschaffen.« Weil das für mich nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, sondern mit der Tätigkeit. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon oft in Männerabteilungen gearbeitet habe und mir den Respekt dort durch Leistung, Schlagfertigkeit und Humor verdient habe. Ich bin absolut für Gleichberechtigung, das sieht man auch in meinen Büchern. Nur sollte man die leben. Frauen müssen respektiert werden – aber ob sie das erreichen, indem sie darauf bestehen, dass überall alles »vergeschlechtlicht« wird – da bin ich mir nicht sicher. Ich wünsche mir, dass wir Frauen kämpferisch und selbstbewusst sind. Und tatkräftig gegen echte Missstände angehen. Die Anpassung der Sprache hat dabei für mich keine hohe Priorität. Vielleicht liegt meine legere Haltung aber auch daran, dass ich Bayerin bin und es bei uns sprachlich entspannter zugeht. Mein Chef nannte mich »der Kini«, und darauf war ich saumäßig stolz!

Carin: Ich bin ja ein Riesen-Fan deiner »Harte Kerle«-Reihe. Wie bist du auf die Idee dazu gekommen und was reizt dich am Spiel mit Klischees?

Karin: Ich saß jahrelang an einem Männerstammtisch. Genauer gesagt waren es Karate-Schwarzgurte, die sich nach dem Training ihre Weißbierschorle (= Weißbier-Mineralwasser-Mix – kein Witz!) in der Kneipe gönnten. Hui, da ging es hoch her, wir zogen uns gegenseitig auf (nicht aus!), erzählten Witze und redeten über alles Mögliche. Natürlich auch über Beziehungen. Oder über Sex. Oder über Politik. Auf jeden Fall inszenierten die sich gern als richtig harte Männer. Im Grunde waren sie aber total liebe Jungs, oft sehr sensibel, die sich hinter Muckis und Machosprüchen versteckten. »Was für tolle Romanfiguren!«, dachte ich mir, phantasierte ein wenig herum und raus kam „Harte Kerle häkeln nicht“. Ein Foto vom echten »Greg« gibt’s übrigens bei karinkoenicke.de unter »Rund ums Café Woll-Lust«. Außerdem liebe ich Klischees, sofern man mit ihnen jongliert und sie durch den Kakao zieht. Meine Leserinnen merken hoffentlich, wie warmherzig ich über meine Figuren schreibe, und haben Spaß daran, dass ich es klischeemäßig oft richtig krachen lasse.

Harte-Kerle-Reihe von Karin Koenicke

Carin: Wir sind ja hier ganz unter uns – verrate mir ein Geheimnis über dich, das du normalerweise verschweigst.

Karin: Ich bin ja ein totaler Musik-Junkie, das ist nichts Neues. Was aber niemand weiß: Ich werde total hibbelig, wenn ich irgendwo ein Instrument rumstehen sehe, das ich noch nicht in der Hand hatte. Ich MUSS das ausprobieren und wenigstens ein paar Töne spielen können! Bei Klavier, Gitarre, Klarinette, Sax ist das kein Problem, das spiel ich selbst oder meine Kinder. Aber wenn ich wo eingeladen bin, schleiche ich um den Kontrabass oder die Bratsche herum, bis mich der Besitzer ranlässt und ich üben darf, eine Tonleiter zu spielen. Ich blase in Oboen, ich zupfe an Harfen, ich probiere Drumsets, ich saß schon an einer Kirchenorgel und inzwischen entlocke ich auch einem Tenorhorn Töne. Unbedingt ausprobieren möchte ich mal eine Hang, den Sound finde ich hinreißend!

Carin: Welcher deiner Romane ist dein persönliches Herzensbuch und warum sollte es die Welt unbedingt lesen?

Karin: Bei meinem aktuellen »Harte Kerle heiraten nicht« liefen mir am Ende ganz schön die Tränen runter, weil es ein Abschied vom Café Woll-Lust war. Die Kerle und ihre Mädels sind mir richtig ans Herz gewachsen und zu Freunden geworden, den Leserinnen geht es auch so, sagen sie. Viele wünschen sich sogar so ein Café in ihrer Stadt! Sehr persönlich wird es in meiner neuen Buchreihe, die im Sommer startet. Da nehme ich meine Leser mit aufs Land, wo es herrlich skurril zugeht. Ich bibbere ganz schön, ob das ankommt, denn viele erfolgreiche Bücher spielen halt doch in der Milliardärs-Villa oder im CEO-Penthouse. Ich möchte aber meine Romane in Deutschland spielen lassen, denn das wahre Leben schreibt auch hier bei uns einfach irre Geschichten.

5 Entscheidungsfragen:

Carin: Donald Duck oder Mickey Maus?

Karin: Donald Duck, ein wunderbarer »Underdog«

Carin: Gin Tonic oder Weißbier?

Karin: Soda citron! Gibt’s leider nur in Österreich im Lokal.

Carin: Muskelmann oder Spargeltarzan?

Karin: Wenn es keine Gym-Muckis sind, sondern vom Arbeiten kommen: Muskelmann!

Carin: Meer oder Berge?

Karin: Berge

Carin: Lerche oder Eule?

Karin: Eule, aber sowas von!

Karin Koenicke: Harte Kerle heiraten nicht

Mehr zu Karin Koenicke:

Ihr aktuelles Buch heißt »Harte Kerle heiraten nicht« und ist der (vorläufige?) Abschluss ihrer »Harte Kerle«-Reihe:

Darum geht’s:
Sein Job steht auf dem Spiel – und nur sie kann ihm helfen: Die Frau, die er einst vor dem Altar stehenließ.

Der knallharte Cop Magnus hat einen Undercover-Auftrag, den er nicht vergeigen darf. Das klappt nur, wenn Hochzeitsplanerin Kalinda ihm hilft. Doch die hat er vor zehn Jahren verlassen.
Kalinda schlägt sich mit einem Problemfall herum: Bräutigam Thore hat keine Lust auf Hochzeitsplanungen und delegiert diese auf seinen Bruder. Das ist ausgerechnet Magnus – der Mann, der ihr Leben ruiniert hat! Schlimm genug, dass er sie hat sitzenlassen. Aber jetzt soll sie ihm auch noch aus der Patsche helfen? Garantiert nicht! Kann Magnus seine Kripo-Karriere retten, indem er eine Hochzeit organisiert? Und wieso ist da immer noch dieses Knistern zwischen Kalinda und ihm?

Hier geht's zum Buch.

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