Carin Müller bloggt ...

10 Fragen an Emma S. Rose

10 Fragen an Emma S. Rose

Zwei Gründe, warum ich Emma S. Rose so mag: Sie hat ihre französische Bulldogge Hugo genannt (wie meinen tierischen Protagonisten in meinem Debüt) und ihre Tochter nach meinem Pseudonym. Das ist eine zugegeben ziemlich egozentrische Sichtweise und in Wahrheit haben diese Entscheidungen natürlich nicht das Geringste mit mir zu tun, aber manche Menschen schleichen sich eben auf den unwahrscheinlichsten Wegen ins Herz. Tatsächlich besticht Emma aber durch wundervolle (und supererfolgreiche!) Romane mit Tiefgang und einer unglaublich warmherzigen und hilfsbereiten Ader. Zwischen Baustelle, Kinderbespaßung und Abgabeterminen hat sie auch noch Zeit für meine Fragen gefunden.

Viel Spaß mit den teils sehr privaten und überraschenden Antworten meiner großartigen Kollegin!

10 Fragen am Emma S. Rose

Carin: Du lebst in Paderborn – verrate, was deine Heimat so lebenswert macht und wo man dich in freier Wildbahn antreffen kann.

Emma: Das ist eine wirklich witzige Frage. Wieso? Ich hole mal ein bisschen aus.
Aufgewachsen bin ich im Nachbarkreis in einem kleinen Dorf mit rund 800 Einwohnern. Was für viele mit Sicherheit sehr idyllisch klingt und auch ist, fühlte sich für mich lange Zeit wie ein Käfig an. Nicht wirklich viele Freunde vor Ort, dazu ein sehr schlechtes öffentliches Netz. Ich hing so dermaßen fest! Also wollte ich unbedingt so schnell wie möglich so weit wie möglich weg. Zum Studium hat es mich dann nach Paderborn verschlagen, längst nicht so weit weg wie geplant, aber für ein Landei wie mich war diese Stadt schon wie eine Offenbarung. Hier habe ich kennengelernt, was Flexibilität bedeutet, hier habe ich meine Flügel zum ersten Mal richtig ausgebreitet. Ich habe zu genießen gelernt, dass nicht jeder jeden kennt und man Geheimnisse auch mal für sich bewahren kann. Außerdem habe ich hier meinen Mann kennengelernt, der aus Düsseldorf stammt und erst so seine Probleme mit Paderborn hatte. Und doch sind wir hiergeblieben, haben eine Familie gegründet. Paderborn hat alles, was man braucht, und auch ein bisschen mehr. Man ist superschnell in anderen Städten, aber auch wirklich fix im Grünen. Es gibt immer einen Bäcker, der aufhat, eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, sodass man eigentlich immer kriegt, was man will, und natürlich ausreichend Kulturangebote. Das Leben hier ist irgendwie schneller, aber auch lauter und wuseliger. Es ist nie richtig dunkel, nie wirklich still, nie wirklich einsam, was durchaus seine Vorteile haben kann.
Warum ich so ausführlich geantwortet habe? Nun, Überraschung: Ich verlasse Paderborn noch in diesem Jahr – und ziehe zurück in den Kreis Höxter, aus dem ich so unbedingt wegwollte. (Natürlich mit meiner Familie!!) Wir lassen unser Traumhaus bauen, auf dem Land. Der Ort ist wesentlich größer als das kleine Dorf, aus dem ich stamme, die Infrastruktur besser. Ich freue mich nach den vielen Jahren in der Stadt wieder auf das Landleben, auf die Idylle, auf etwas mehr Ruhe, aber auch mehr Traditionen und mehr Gemeinschaft … und vor allem auch darauf, dass unsere besten Freunde fast nebenan gebaut haben. Hoffentlich werden meine Kinder es nicht irgendwann total schrecklich finden, wenn sie größer sind. Für den Anfang aber wird es so viel besser sein als in der dicht besiedelten Stadt. Mein Mann, der sich so eben an Paderborn gewöhnt hat, muss jetzt natürlich wieder umdenken. Ich jedoch freue mich wahnsinnig. Hätte man mir das vor einigen Jahren gesagt, hätte ich nur gelacht. Aber nun erwischt es auch mich: Back to the roots :-)

Carin: Du sprichst in deinen Geschichten durchaus mal schwierige und komplexe Themen wie Mobbing an. Warum ist dir das wichtig und gibt es für dich ein thematisches No-Go, das in einem Liebesroman nichts verloren hat?

Emma: Ich habe tatsächlich schon oft darüber nachgedacht, woher dieser Impuls kommt. Ich bin ja direkt mit meinem Erstlingswerk in die Vollen gegangen, was schwierige Themen betrifft – und das Buch ist entstanden, ehe ich meinen ursprünglichen Berufsweg eingeschlagen habe. Normalerweise sage ich nämlich genau das: Hey, ich bin Sozialarbeiterin und habe insbesondere während meiner Arbeit in der Suchthilfe so viele verschiedene, wirklich schrecklich berührende Schicksale kennengelernt, dass ich für den Rest meines Lebens genug »Inspiration« habe. Aber wie gesagt, Lina entstand schon vorher, kurz nach meinem Abitur. Ich schätze, es war mir einfach schon immer wichtig, den Blick auf das zu richten, was »hinter der Kulisse« geschieht. Wir Menschen sind doch oftmals echte Künstler darin, zu verstecken, was uns belastet. In den meisten Fällen ist dieses Verhalten nichts als Selbstschutz. Ich selbst habe zum Beispiel geschafft, meine Essstörung vor Freunden und Familie zu verbergen – während ich noch zuhause gelebt habe. Schwierige Themen nicht totzuschweigen, ist ein Weg, Sensibilität dafür zu fördern. Das Ganze verpackt in eine hoffnungsvolle Geschichte mit Liebe macht es erträglich zu lesen – und natürlich auch zu schreiben. In der Realität gibt es ja leider nicht immer ein Happy End. Bei mir dafür aber immer, versprochen!

Carin: Was ist dein »Überlebensgeheimnis« als Vollzeitautorin und Zwillingsmama?

Emma: Puuuuuuh. Gute Frage. Sich daran zu gewöhnen, dass man permanent am Abgrund tänzelt? Nein, das klingt jetzt dramatischer, als es ist, aber ich gebe ehrlich zu, die zwei Jahre, die ich die Kids zuhause hatte, ehe sie in die Kita kamen, waren schon eine extreme Herausforderung, zumal ich auch die Hauptverdienerin war. Mittlerweile ist mein Mann mit seiner Ausbildung fertig (er hat sich auch für einen neuen Berufsweg entschieden) und die Kinder sind gut in der Kita integriert, es ist also alles einfacher. Aber die ersten Jahre … ich weiß selbst nicht so genau, wie ich das geschafft habe.
Mein absoluter Lebensretter in vielen Situationen war definitiv mein Mann, der mich entlastet hat und mir Schreibphasen oder auch Entspannung ermöglicht hat, wann es nur ging. Außerdem: Kaffee, Schokolade und Sarkasmus.

Carin: Du lädst zu einem Abendessen ein: Welche fünf bekannte Menschen (lebend oder tot) stehen auf der Gästeliste?

Emma: Oh man. Das ist eine verdammt gute Frage. Normalerweise würde ich jetzt meine besten Freunde nennen, aber das passt wohl nicht zu dem, was du eigentlich wissen willst, also überlege ich mal ein bisschen.
Gast 1: Susan Elizabeth Phillips – ich liebe ihre humorvoll-romantischen Romane und würde zu gern mal persönlich mit ihr quatschen.
Gast 2: Stephan Harbort – das genaue Kontrastprogramm, aber ich liebe auch seine Bücher. Nun gut, da geht es im Großen und Ganzen um Serienmörder, es dürfte also alleine schon mit Susan zusammen spannenden Gesprächsstoff geben.
Gast 3: Anne Frank. Ich habe ihr Tagebuch weit nach der Schule zum ersten Mal gelesen, und es hat mich nachhaltig beeindruckt und berührt. Ich würde ihr nur zu gerne sagen, wie stark sie damals war.
Gast 4: Richard Gere – weil er damals der erste Schauspieler war, in den ich mich so richtig verliebt habe. Jepp, es geht um seine Rolle in Pretty Woman. :) Gast 5: Meinen Opa. Ja, er ist nicht bekannt. Aber ich kann es noch immer nicht glauben, dass er im September gestorben ist, und ich würde jede Möglichkeit nutzen, ihn wieder ins Leben zu »mogeln«.

Emma S. Rose: Weil wir uns haben

Carin: Wenn jemand dein Werk kennenlernen möchte, aber nur ein einziges Buch lesen will, welches empfiehlst du ihm dann?

Emma: Okay, das ist eine verdammt schwere und fiese Frage. Ich schummle jetzt einfach und nehme einen Sammelband – vielleicht den zu meinen Parkour-Jungs, »Weil wir uns haben«. Warum ein Sammelband? Weil man darin am ehesten eine Bandbreite meiner Themen feststellen kann. Es geht um unterschiedliche Probleme, mal mit mehr, mal mit weniger Drama. Aber immer mit viel Gefühl!

5 Entscheidungsfragen:

Carin: Donald Duck oder Mickey Maus?

Emma: Donald Duck

Carin: Sekt oder Selters?

Emma: Selters

Carin: Stolz oder Vorurteil?

Emma: Stolz

Carin: Früher Vogel oder Nachteule?

Emma: Permanent erschöpfte Taube?

Carin: »Home sweet home« oder »große weite Welt«?

Emma: Home sweet home

Emma S. Rose - Unverhofft Nanny

Mehr zu Emma S. Rose

»Unverhofft Nanny« ist der Titel von Emmas aktuellem Roman, der am 30. September 2021 Verstärkung von »Unverhofft Daddy« erhalten wird.

Darum geht es:

Wenn du eine überraschende Chance erhältst – wagst du den Sprung ins Ungewisse?

Liv ist es gewohnt, Unverständnis für ihre Entscheidungen zu ernten. Anstatt etwas aus ihrem Psychologieabschluss zu machen, jobbt sie in einem Call-Center. Niemand außer ihrer besten Freundin Cat weiß, wieso … und selbst die ist nicht gerade glücklich darüber.
Eines Abends bekommen die Frauen zufällig mit, dass der erfolgreiche Software-Entwickler Brody O’Connor eine Nanny sucht. Plötzlich sieht Liv sich nicht nur einem kleinen Jungen gegenüber, der augenblicklich ihr Herz berührt, sondern auch einem grummeligen Vater, der gar nicht von der Idee überzeugt zu sein scheint, jemanden wie sie einzustellen ...

Man kann Brody vieles vorwerfen, aber nicht, dass er keine Verantwortung übernimmt, weshalb er sein komplettes Leben über den Haufen wirft, als er ungeplant Vater wird. Von jetzt auf gleich wandelt er sich vom erfolgreichen Unternehmer zum Single-Daddy, der versucht, Job und Kind unter einen Hut zu bringen. Da er weit über seine Kräfte hinausgeht, organisiert sein bester Freund eine Nanny, doch Brody hat gar kein Interesse daran, seinen Sohn einer Fremden zu überlassen – bis die junge Liv vor seiner Tür steht. Die lässt aus mehr als nur einem Grund sein Herz höher schlagen, und er stimmt zu, obwohl mehr als nur das Wohlergehen seines Sohnes auf dem Spiel steht …

Ein unverhoffter Job. Knisternde Anziehungskraft vom ersten Tag an. Kann dieses Arrangement überhaupt gut gehen?

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