Carin Müller bloggt ...

Ich bin dann mal OFFF

Buchvorstellung von "OFFF" von C.A. Raaven

Stell dir vor es ist das Jahr 2121 (also in achtundneunzig Jahren!) und auf der Erde ist nichts mehr so, wie es gerade ist. Manche könnten argumentieren, dass es um den aktuellen Status quo nicht gerade schade wäre, aber getreu nach dem Motto »schlimmer geht immer«, hat mein hochgeschätzter Podcast-Co-Host und Kollege Christian Raabe alias C.A. Raaven eine atemberaubende, dystopische Cyberpunk-Trilogie geschaffen.

Wenn es nach ihm geht, haben wir Menschen unseren Planeten durch Kriege und Klimawandel so gründlich zugrunde gerichtet, dass ein Leben, wie wir es heute kennen, nicht mehr möglich ist. Die Menschheit ist in zwei Lager aufgeteilt. Die analogen Menschen aus Fleisch und Blut leben in riesigen, geschützten Sphären auf der Erdoberfläche – wo genau ist streng hierarchisch aufgeteilt nach finanzieller Potenz und individuellem Gesundheitszustand. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dieser – für die meisten – doch recht prekären Existenz zu entfliehen, indem man sich digitalisieren lässt und fortan in einer virtuellen Welt lebt.

Beide Varianten hören sich für mich persönlich nicht so irre erstrebenswert an, doch in der virtuellen Welt scheint wenigstens alles möglich zu sein. Selbst eine beschauliche Dorf-Existenz à la Kirkby ist dort denkbar. Pub-Besuch inklusive. Zumindest stelle ich mir das so vor, denn im ersten Teil »OFFF« lebt Protagonistin Mju mit ihrer Großmutter in einem sehr malerischen französischen Dörfchen. Doch das Leben scheint nur auf den ersten Blick friedlich und idyllisch zu sein, denn Mju macht eine erschreckende Entdeckung.

Die analoge Welt wird von einem formidablen Diktator beherrscht und krassester Sozialdarwinismus bestimmt das tägliche Leben. Wer reich und/oder nützlich ist, führt ein halbwegs gutes Leben. Wer nicht, tja ... Maxx hat eine besondere Rolle inne und es fällt mir nicht auf Anhieb leicht, ihn zu mögen. Er hat schon arg dicke Eier – zumindest im übertragenen Sinn, faktisch musste ich mir glücklicherweise kein Bild von ihnen machen. Mein Eindruck von ihm ändert sich jedoch rasant, als er seine Macho-Attitüde ablegt und ein Gewissen entwickelt.

Wie er einen Pakt mit Mju schließt und wie sich die beiden zusammen mit anderen digitalen Mitstreitern der drohenden, ungeheuerlichen Katastrophe entgegenstellen, ist atemberaubend und rasant erzählt. Für mich ein außergewöhnliches Lesevergnügen in einer Genreumgebung, die normalerweise nicht zu meiner Alltagskost zählt. Ich bin aber sehr froh, dass ich mich darauf eingelassen habe.

Das ist der Klappentext:

In the year twenty-one twenty-one

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr, weil inzwischen ein Großteil der Erdoberfläche der des Mars ähnelt.

Aber die Menschheit existiert - auf zwei unterschiedliche Arten. Die Analogen leben in Sphären - Habitaten unter Kuppeln aus Graphen und Polymeren, geschützt von Filtern und Spiegeln. Die Digitalen existieren als denkende Form von Nullen und Einsen in einer virtuellen Welt, in der nichts unmöglich scheint.
Maxx ist fest in der analogen Welt verankert: Ein Kerl wie aus Titan und Schützling des reichsten Mannes aller Sphären. Für ihn sind Digitale nicht viel besser als ein Taschenrechner.
Mju ist eine Waise und ihrer Großmutter in die digitale Welt gefolgt. Eine überstürzte Handlung, wie sie mehr und mehr zu erkennen glaubt.
Durch einen Auftrag, der Mju das Leben kosten könnte, treffen beide aufeinander. Doch anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen schließen sie einen Pakt, weil beide entdeckt haben, dass analoge Oligarchen einen Plan verfolgen, der die digitale Welt letztendlich zerstören kann.

Und ihnen bleiben dafür noch drei Tage.

Wer sich erst einmal ein Bild von dieser Welt machen will, holt sich die kostenlose Vorgeschichte »Game over«, die einen Einblick in Maxx’ Vergangenheit bietet. Man bekommt sie, zusammen mit weiteren spannenden Infos rund um das Spherope-Universum direkt bei Christian.