Carin Müller bloggt ...

Buchtipp: 5 Lesetipps für den Herbst

Bildbeschreibung: vollgestopftes Bücherregal mit farbenfrohen Covern

Urlaubszeit ist für mich immer auch Lesezeit und in den letzten Ferien Anfang September, habe ich einige schöne Romane geschmökert, die von mir das Prädikat »unbedingt lesenswert« erhalten – mit zwei kleineren Einschränkungen.

Einige der Geschichten gibt’s (im Moment jedenfalls) nur auf Englisch, eine ausschließlich als Amazon-eBook, aber die meisten in allen Formaten, auf allen Plattformen und auch in deutscher Sprache zu genießen. Viel Spaß beim Stöbern.

Bildbeschreibung: Wedding People vor einem bunten Bücherregal

Alison Espach: Wedding People

»Wedding People« gehörte zu den bei der diesjährigen Netgalley-Summer-Challenge am häufigsten rezensierten Büchern. Offenbar fanden viele Leute Cover und Klappentext so aufregend, dass sie sich auf diese höchst ungewöhnliche Hochzeitsgeschichte einlassen wollten. Ich bin auf das Buch auf Empfehlung meiner Freundin Susanne gestoßen – und habe es zweimal abgebrochen.

Ich hatte wirklich Schwierigkeiten mit der Story. Ich bin weder mit Protagonistin Phoebe warm geworden, noch hatte ich Lust, mich auf eine typisch amerikanische »Destination Wedding« einzulassen, bei der eine Woche lang gefeiert wird. Doch die Tatsache, dass ich diesen Roman hier erwähne, besagt ja schon, dass mich die Geschichte schließlich doch gepackt hat. Susannes Aufmunterungen (»Lies weiter, es lohnt sich!«) haben schließlich Wirkung gezeigt und beim dritten Versuch hat es schließlich geklappt.

Auch wenn weder Phoebe, noch die Braut im wahren Leben meine Freundinnen werden könnten, war ich doch zunehmend fasziniert, wie sich da zwei völlig unterschiedliche Lebenswege miteinander verquicken – und zu einem ziemlich überraschenden Ende führen.

Gibt’s auch auf Deutsch!

Sterne: 3,5

Klappentext:

Zwei Frauen. Zwei Pläne. Und eine Woche, die alles verändert.

Als Phoebe Stone in einem grünen Seidenkleid und goldenen High Heels im prächtigen »Cornwall Inn« ankommt, wird sie von allen für einen Hochzeitsgast gehalten. Doch sie ist die Einzige, die nicht zum Feiern angereist ist. Seit Jahren hat sie davon geträumt, mit ihrem Mann hierherzukommen. Nun ist sie ohne ihn hier, am Tiefpunkt ihres Lebens, fest entschlossen, sich ein letztes Mal etwas zu gönnen, bevor sie mit allem Schluss macht. Dumm nur, dass sie ausgerechnet der Braut in die Quere kommt. Die hat jedes Detail und jede denkbare Katastrophe sorgfältig einkalkuliert – mit einer Ausnahme: Phoebe und deren Vorhaben. Als sich ihre Wege kreuzen, gerät alles aus dem Takt, und es setzt etwas in Gang, das keine von ihnen erwartet hat.

Bildbeschreibung: Wild Side vor einem buten Bücherregal

Elsie Silver: Wild Side

Nach diesem etwas zähen Start, musste etwas erwiesenermaßen Fluffiges her. Vor ein paar Monaten bin ich zufällig auf die »Rose Hill«-Reihe der kanadischen Autorin Elsie Silver gestoßen. Typisches Kleinstadt-Setting, in dem jeder jeden kennt. Allerdings nicht in den USA, sondern in Kanada (was mir aus diversen Gründen gerade viiiiiiel lieber ist). Außerdem leben in dieser Stadt offensichtlich rudelweise hochattraktive (und zum Teil schweinereiche) Männer sowie hochattraktive (und zum Teil schweinereiche) Frauen. In jeder Geschichte geht’s um die beinahe magnetische Anziehungskraft zwischen den Protagonisten – und um ziemlich unüberwindliche Probleme. So weit so gewöhnlich. Und eigentlich lese ich solche vorhersehbaren Geschichten schon lange nicht mehr so gerne, doch irgendwas an Elsie Silvers Erzählweise verzaubert mich.

So ging es mir mit den ersten beiden Teilen und auch mit dem dritten »Wild Side«! Ich habe diese Geschichte wirklich wahnsinnig gern gelesen und mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten gefühlt. Und ganz ehrlich: Es war mein erstes Buch mit einem Profi-Wrestler als Protagonist. Und ja, das war jetzt ein kleiner Spoiler, aber das wird dem Spaß nicht verderben.

Für alle, die Kleinstadtromanzen und »Feinde, die zu Liebenden werden« mögen.

Gibt’s auch auf Deutsch!

Sterne: 4,5

Klappentext:

Tabitha liebt ihren kleinen Neffen über alles, und als sie Gefahr läuft, das Sorgerecht für ihn an ihren größten Feind Rhys Dupris zu verlieren, greift sie zu extremen Mitteln - sie heiratet ihn. Einen Mann, der so schweigsam wie geheimnisvoll ist, manchmal für Wochen verschwindet, dann mit Verletzungen wieder nach Rose Hill zurückkehrt und nicht darüber reden will. Doch als sie unter einem Dach leben, entdeckt Tabitha auch eine andere Seite an Rhys, eine liebevolle und fürsorgliche. Und das macht es immer schwerer für die junge Frau, ihren Ehemann zu hassen, und sehr leicht, sich in ihn zu verlieben ...

Bildbeschreibung: Der magische Apfel vor einem bunten Bücherregal

Lilly Labord: Der magische Apfel

Einen kleinen magischen Snack inmitten all der Liebe gab’s dann von meiner Freundin und Kollegin Lilly Labord. Seit ihrer »Zum Kaffee bei Mr Dalton«-Reihe bin ich fasziniert und ein Riesenfan von ihrem Urban-Fantasy-Universum rund um die sogenannten Asperischen Magier. Mittlerweile gibt es etliche Spin-Offs und Nebenlinien parallel zur Hauptreihe und ich freue mich immer über ein Wiedersehen mit bekannten Figuren.

In »Der magische Apfel« müssen gleich zwei meiner Lieblingsfiguren – Nox und Daniel Bane – gemeinsam ein unerhörtes Mysterium lösen. Die beiden sind nicht gerade beste Freunde, aber die Umstände zwingen sie dazu, zusammenzuarbeiten. Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Loyalität – zwei Tugenden, die nicht immer gleichzeitig auftreten – und einer wahrlich atemberaubenden Rettungsaktion.

Kleiner Hinweis: Es macht vermutlich nicht den geringsten Sinn, diese Geschichte ohne Vorkenntnisse zu lesen, also starte am besten mit »Zum Kaffee bei Mr Dalton«!

Gibt’s nur als eBook bei Amazon!

Sterne: 4,5

Klappentext:

Magisches England: Nur durch Zufall hat Daniel Bane erfahren, dass er in den sogenannten Anderen Existenzen tatsächlich eine Familie besitzt. Und nicht nur das – diese Familie ist in höchster Gefahr, denn diejenigen, die diese Existenzen errichtet haben, können sie jederzeit wieder einreißen.
Daniel bricht also auf, entschlossen, auf dieser Mission all seine magische Macht und sein Wissen einzusetzen. Dabei begleitet ihn ausgerechnet einer seiner erbittertsten Gegner: Nox, Zauberstabmacher und Anführer einer mächtigen schwarzmagischen Organisation. Warum sie beide von einem Großmeister gezwungen wurden, dieses lästige Arrangement einzugehen, erschließt sich Daniel nicht. Aber mit Nox hat er definitiv ein weiteres Problem am Hals.
Da ist es kein Wunder, dass die gemeinsame Reise von Zwischenfällen und Gefahren geprägt ist. Der magische Apfel, den Nox zuvor zugespielt bekam, wird dabei der Schlüssel zu brisanten Erkenntnissen und einer dramatischen Veränderung in der magischen Welt.

Bildbeschreibung: Swept Away vor einem bunten Bücherregal

Beth O’Leary: Swept Away

Seit ihrem Debüt »Flat Share« bin ich ein riesengroßer Fan der Britin Beth O’Leary. Sie hat ein Händchen für außergewöhnliche Liebesgeschichten und total verrückten Konstellationen zwischen den Protagonisten. In »Flat Share« teilen sich ein junger Krankenpfleger, der nur Nachtschichten arbeitet und eine Verlagsangestellte eine Wohnung und ein Bett – ohne sich über lange Zeit auch nur ein einziges Mal zu treffen. Die Beziehung entwickelt sich über kleine Nachrichten auf Klebezetteln, die sie sich gegenseitig hinterlassen.

Ganz anders nun in »Swept Away«. Da landen Lexi und Zeke für einen One-Night-Stand auf einem Hausboot. Am nächsten Morgen sollen sich ihre Wege trennen – das haben sie klar vereinbart – doch dann stellen sie fest, dass das Hausboot über Nacht aufs offene Meer getrieben ist. Sie sind zu zweit auf einem winzigen Schiffchen (das eher nicht hochseefest ist) mitten auf der Nordsee und müssen sich nicht nur mit Sonne, Wind und Regen auseinandersetzen, sondern auch mit rapide schwindenden Vorräten – und vor allem: mit sich selbst!

Das alles ist derart atemberaubend spannend – unglaublich, WAS da alles passiert!!! –, dass es sich über weite Strecken eher wie ein Krimi anfühlt als wie eine romantische Komödie. Aber so, so schön!!!

Leider derzeit nur auf Englisch, doch da andere Bücher von ihr bereits übersetzt sind, gehe ich davon aus, dass es bald auch eine deutsche Version geben wird.

Sterne: 5

Klappentext:

Lost at sea . . . with your one-night stand

Lexi is looking for no-strings-attached fun with a stranger. She deserves one night for herself, doesn’t she?

Zeke is looking for love. But for one night with a woman like Lexi, he’ll break his rules . . .

Sparks fly at the pub, one passionate kiss leads to another and they end up stumbling home to the marina together.
The next morning, hungover and shaken by an amazing night together, Lexi is more than ready for Zeke to leave. There’s just one small problem . . . the houseboat they stayed on has been swept out to sea.
As their supplies start to run dangerously low, and the waves pick up, Zeke and Lexi soon realise there’s much more on the line than their new relationship.
How long can they really survive on a drifting houseboat in the North Sea? Will search and rescue find them? And who will they be if they both make it back to dry land?

Bildbeschreibung: So Thrilled For You vor einem bunten Bücherregal

Holly Bourne: So Thrilled For You

Mal abgesehen davon, dass ich das Cover von »So Thrilled For You« total scheußlich finde, hat mich selten ein Roman so gepackt, wie diese Geschichte von Holly Bourne. Auch wenn meine Erwartungen – etwas aus dem Ruder gelaufene Baby-Party mit reichlich schwarzem englischen Humor – mal wieder so gar nicht erfüllt wurden. Ehrlich, ich habe Fluff erwartet. Garniert mit etwas Sarkasmus.

Bekommen habe ich eine derart atemberaubende Eskalationsspirale, die es mir unmöglich gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen. Zu fassungslos, zu neugierig war ich, wie es in der Geschichte weitergeht. Vier beste Freundinnen in ihren frühen Dreißigern treffen sich, um die bevorstehende Geburt von Nickis Kind mit einer ausschweifenden Party zu feiern – doch das Ganze endet in einem flammenden Inferno (kein Spoiler, das erfährt man schon im Klappentext).

Mich hat die Geschichte ein wenig an »Der Gott des Gemetzels« erinnert – es fängt harmlos an und läuft dann vollkommen aus dem Ruder. Aber auf ziemlich unterhaltsame Weise. Jedenfalls dann, wenn man das gebärfähige Alter und den entsprechenden Druck hinter sich gelassen hat. Ob ich in meinen Zwanzigern und Dreißigern so viel Spaß an der Geschichte gehabt hätte? Womöglich nicht.

Leider aktuell nur auf Englisch zu haben.

Sterne: 4,5

Klappentext:

An intense heatwave. A high-stakes baby shower. Will it all end in tears?

Nicki, Lauren, Charlotte and Steffi have been friends since university. Now in their thirties, life is pulling them in different directions - but when Charlotte organises the baby shower of hell for pregnant Nicki, the girls are reunited.
Under a sweltering hot summer day, tensions rise - and by the end of the evening, nothing will ever be the same. Someone started a fire at the house - and everyone’s a suspect...
Is it Steffi, happily child-free but feeling judged by her friends? Is it Charlotte, desperate to conceive and jealous of those who have? Is it Lauren, who is finding motherhood far, far worse than she imagined? Or is it Nicki herself, who never wanted a baby shower anyway? In the aftermath, the police put together the facts - but the truth will shock everyone. Even you.

Bildbeschreibung: Das Ministerium der Zeit vor einem bunten Bücherregal

Keliane Bradley: Das Ministerium der Zeit (Ministry of Time)

Ja, ich kann zählen. Das hier ist bereits der sechste Titel, aber ich bin mit der Geschichte auch noch nicht fertig. Ich habe sie im Urlaub angefangen, dann aber zugunsten anderer Bücher wieder zur Seite gelegt, denn puh, es ist verdammt anspruchsvoll. Ich würde mal behaupten, dass mein Englisch ziemlich sattelfest ist, aber hier finde ich auf fast jeder Seite Vokabeln, die ich noch NIE gesehen, gehört und schon gar nicht verstanden habe.

Trotzdem finde ich das Konzept der Geschichte höchst vielversprechend: Der britische Geheimdienst hat ein Zeitreiseportal entwickelt und damit einige Menschen aus der Vergangenheit in die Gegenwart gebracht. Leute, die in ihrer Zeit dem sicheren Tod geweiht waren – sei es durch Krankheit oder Kriege. Nicht alle überleben diesen höchst experimentellen Versuch. Doch jene, die es geschafft haben, sollen jetzt in die Gesellschaft integriert werden – mithilfe von sogenannten »Bridges«, also »Brückenbauern«, die ihnen das Leben im 21. Jahrhundert erklären und erleichtern sollen.

Ich bin gespannt, wie sich der Roman noch entwickelt. Eine Sternebewertung gibt’s noch nicht, aber die frohe Botschaft, dass man das Buch auch auf Deutsch lesen kann.

Klappentext:

Ein Mann trifft eine Frau. Die Vergangenheit trifft die Zukunft. Der Anfang trifft das Ende. – Romance, Zeitreise und große Literatur vereinen sich im aufregendsten Debüt des Jahres!

Als eine junge Frau einen neuen Job bei einem geheimnisvollen Ministerium antritt, ahnt sie nicht, dass dieser schwüle Sommer ihr Leben für immer verändern wird. Denn das Ministerium der Zeit hat das geschafft, was niemand jemals für möglich hielt: Menschen durch die Zeit zu transportieren. Und so soll sie dem eigentlich 1847 verstorbenen Polarforscher Commander Graham Gore das Ankommen im lärmenden London des 21. Jahrhunderts erleichtern.

Während er sich an mit den Wundern der Moderne wie Toilettenspülungen und Spotify vertraut macht, muss sie ihn damit konfrontieren, dass sich die Welt nicht unbedingt nur zum Guten gewandelt hat. Und als sei nicht alles ohnehin kompliziert genug, entwickelt sich aus dem anfänglichen Unbehagen weit mehr als nur eine tiefe Freundschaft. Doch das Ministerium hat seine ganz eigenen Pläne mit dem Zeitreisenden und plötzlich verschieben sich heute, morgen und gestern, und was die beiden zusammengeführt hat, droht sie nun mit aller Macht auseinanderzureißen.