Carin Müller bloggt ...

Fünf Fakten über mich

Fünf Fakten über mich

»Sei nahbar und zeig deine private Seite!« – heißt es in allen Marketing-Ratgebern. Na schön, dann kommen hier 5 Fakten über mich, die ihr garantiert nie wissen wolltet.

Singen und Tanzen

Ich kann ja viele Dinge – manche besser, manche schlechter. Und ich bin der Meinung, dass man sich die allermeisten Fähigkeiten auch irgendwie aneignen kann, wenn man es nur wirklich will.

Es gibt auch viele Dinge, die ich gar nicht kann – Ballspiele oder Mathe, um nur ein paar wenige zu nenne –, und wo mich meine Inkompetenz auch kein bisschen stört. Ich führe ein völlig erfülltes Leben, ohne Volleyball, Tennis und binomische Formeln. Ehrlich.

Singen und Tanzen sind jedoch Fähigkeiten, die ich wirklich wahnsinnig gerne beherrschen würde, zu denen mir aber jedes bisschen Talent fehlt. Ich bin nicht in der Lage, auch nur einen geraden Ton zu halten und Tanzen ... Ach, ich hab’s so oft versucht – mit Ballett, Jazzdance, Disco, Gesellschaftstanz. Bis zu einem gewissen (sehr niedrigem Niveau) kriege ich es hin, aber dann wird es einfach nur peinlich. Letzteres ist mir übrigens inzwischen relativ egal. Sollen die Leute doch denken, was sie wollen. Blöd nur, dass es MICH selbst stört!

Noch schlimmer ist es mit dem Singen. Ich würde sooooooo gern schön singen können. Versteht mich nicht falsch, ich strebe keine Karriere als Sängerin an, aber ich will mich nicht schämen müssen, sondern selbstsicher und voller Freude wenigstens Geburtstagsständchen (und meine Lieblingslieder) trällern können. Allein, es wird nichts draus.

Wenn also eine gute Fee vorbei käme, um mir einen Wunsch zu erfüllen, ich würde mir eine schöne Singstimme wünschen.

Mehr Meer

Die für mich schönsten Orte der Welt liegen alle am Meer. Das ist keine sehr originelle Vorliebe, ich weiß, sehr vielen anderen Menschen geht es genauso. Vermutlich erinnert sich unser amphibisches Stammhirn an die Zeit, als wie alle noch im Wasser gelebt haben.

Doch genau an dieser Stelle hört meine Meeresliebe auf. Ich bin nämlich wahnsinnig gern AM Meer und AUF dem Meer, aber nicht besonders gerne IM Meer. Es ist mir nämlich als Element zu fremd, zu nass, zu bedrohlich und zu bewohnt (mehr dazu im nächsten Punkt). Erschwerend kommt hinzu, dass ich zwar auch die Sonne liebe, aber Temperaturen über 25 Grad hasse, weshalb ich nicht so oft an »warmen« Meeren bin, sondern die kalten bevorzuge. Die sind mir dann zum Baden auch zu kalt. Schwierig, ich weiß. Ab und zu bin ich aber auch in einem warmen Land an einem warmen Meer und möchte mich abkühlen. Dann stürze ich mich schon in die Fluten – aber nur bis allermaximal zum Hals und auch nur ganz kurz.

Große Wale, kleine Fische

Ich habe es hier in diesem Blog und auch sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit oft genug erwähnt, dass ich Wale über alles liebe – so sehr, dass ich durchaus schon Reisen nur aufgrund ihrer Wal-Wahrscheinlichkeit angetreten habe.

Was ich dagegen nicht so mag, sind kleine Fische, die sich im Wasser tummeln – und mich annagen! Bis vor einigen Jahren bin ich nämlich durchaus gerne im Meer geschwommen und geschnorchelt. Doch 2004 war ich im Rahmen einer Pressereise auf einem amerikanischen Riesen-Kreuzfahrtschiff in der Karibik unterwegs. Beim Landausflug auf den Cayman Islands stand eine Schnorcheltour auf dem Programm, für die ich mich begeistert gemeldet habe. Was ich jedoch nicht wusste, war, dass man dort kleine Fische (die übrigens unter Wasser RIESIG wirken) anfüttert, damit sie sich neugierig den Schnorchlern nähern! Nähern wäre noch okayisch gewesen, dass sie aber unbedingt Körperkontakt suchten und anfingen, zärtlich an den Tauchern zu knabbern ... Ich bin wirklich niemand, der sich schnell vor Tieren fürchtet oder zu Panikreaktionen neigt, aber das war zu viel! Seitdem werden die Fischlein zumindest von mir nicht mehr in ihrem Revier belästigt.

Die Sache mit dem 1. April

Ich weiß ja nicht, wie ihr zu Aprilscherzen steht, aber mich fasziniert dieses Datum, seit ich klar denken kann – und das, obwohl ich nie besonders gut darin war, mir April-Scherze auszudenken. Allerdings gab’s in meiner Familie eine gewisse Tradition. Ich denke immer noch grinsend daran, als mein Vater vor vielen Jahren meinen kleinen Bruder (er war damals vielleicht acht oder neun) in die Apotheke geschickt hat, um »Oxdradium« zu kaufen ... Das ist ein – etwas aus der Mode gekommener, typisch bayerischer Aprilscherz (mehr dazu hier).

Mein Mann und ich haben am 1. April 2005 geheiratet, was auch einige Gäste als Scherz empfunden haben – wir sind aber immer noch glücklich zusammen. Der bislang jüngste Coup an diesem Datum stammt jedoch wieder von meinem Papa, der letztes Jahr an diesem Tag gestorben ist. Seitdem ist mein Verhältnis zu Aprilscherzen deutlich ambivalenter ...

Höhere Einsicht vs. Lustgewinn

Es gibt Jogger, die schwärmen von extatischen Runner’s Highs, die sie Schmerzen, Durst und Atemnot vergessen lassen und sie Kilometer für Kilometer über glühenden Asphalt treiben.

Es gibt auch Autoren, die regelmäßig in einen wahren Schreibrausch verfallen und dabei Seite für Seite runterreißen, ohne auf sich von furzenden Hunden, Netflix-Serien und schmutzigen Fenstern ablenken lassen.

Ich gehöre zu keiner der beiden Fraktionen. Leider. Ich laufe, weil ich weiß, dass es gut für mich ist. Ich laufe manchmal auch wirklich lange Strecken – weil es noch besser ist. Angeblich jedenfalls. Ich laufe nicht, weil es mir Spaß macht. Und nie, wirklich NIE habe ich bislang so etwas wie ein Runner’s High erlebt.

Beim Schreiben ist es ähnlich. Ich habe in den letzten Jahren wirklich viel produziert und ab und an kann ich sogar sagen, dass mir die Arbeit Freude bereitet. In der Regel ist es aber genau das: Arbeit! Verdammt viel, anstrengende und aufreibende Arbeit, die mir selten richtig viel Spaß macht. Oft genug ist es die reine Qual (wie beim Rennen) und nur die höhere Einsicht, dass es gut für mich ist, treibt mich weiter an. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, geschrieben zu haben, aber der Schreibprozess selbst ist oft einfach nur bäh!

Bis kürzlich jedenfalls! Denn seit ich an meiner neuen Reihe arbeite, flutscht es derart, dass ich mich relativ regelmäßig sogar auf meine Schreib-Sessions freue. Darauf habe ich ja auch nur rund 15 Jahre und mehr als 30 veröffentlichte Bücher gewartet ... Vielleicht gibt’s auch noch Hoffnung beim Joggen?