Carin Müller bloggt ...

10 Fragen an Sabine Lay

10 Fragen an Sabine Lay

Interviewzeit auf meinem Blog – die Premiere mit Amy Baxter kam super bei euch an, daher behalte ich das Format bei, so lange sich Kolleginnen und Kollegen meinen Fragen stellen.

Heute habe ich eine großartige Frau zu Gast: Sabine Lay sollte derzeit eigentlich Promotion für ihren brandneuen Roman »Hibiskustage« (ich LIEBE das Cover!!) machen, doch da die Corona-Krise für einen flächendeckenden Shutdown des gesellschaftlichen Lebens (und der Buchläden!) sorgt, hatte sie Zeit für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen.

Sabine und ich kennen uns seit 2015, als wir uns auf der Frankfurter Buchmesse auf dem Autorensofa zum ersten Mal getroffen haben. Jahrelang haben wir uns nur auf Messen gesehen und zwischendurch über die sozialen Medien Kontakt gehalten, aber Ende Januar waren wir mit drei weiteren Kolleginnen zusammen in Venedig – kurz bevor die Stadt wegen Corona dicht gemacht hat. In der Rückschau kommt mir das geradezu unwirklich vor ... Das Foto ist übrigens auf der kleinen Insel Burano entstanden, auf die wir uns ein paar Stunden lang abgesetzt haben.

Ausflug nach Burano

10 Fragen an Sabine Lay

Die Spielregeln für die Interviews sind immer gleich – fünf ausführliche Fragen, fünf Entscheidungen. Viel Spaß!

Carin: Du bist ja (Wahl)Berlinerin – verrate, was deine Heimat so lebenswert macht und wo man dich in freier Wildbahn antreffen kann.

Sabine: Ich lebe seit 28 Jahren in Berlin, bewege mich aber die meiste Zeit nur in meinem kleinen Dorf Charlottenburg (Stadtteil von Berlin). Mein Kiez hat so ziemlich alles, was man zum täglichen Leben braucht. Hier kenne ich die Besitzer der kleinen Läden und Restaurants, man grüßt sich, quatscht über das Leben und fühlt sich vertraut wie auf dem Dorf.

Viele Menschen glauben ja, dass wenn man in einer Großstadt lebt, man pausenlos Museen, Ausstellungen, Clubs, Kinopremieren etc. besucht. Das ist bei mir allerdings nicht so. Mir reicht oft das Wissen, dass ich es könnte. Da ich beruflich oft unterwegs bin, genieße ich es, dass unser Stadtteil nicht so quirlig ist und man hier ganz normal leben kann.

Carin: Du bist ja nicht nur Schriftstellerin, sondern vor allem auch Regisseurin. Stell dir vor, wir beide sind in einer Art Zeitschleife auf einem Filmset gefangen und kommen erst wieder frei, wenn wir eine bestimmte Szene vor der Kamera durchspielen. Welcher Film und welche Szene?

Sabine: Hmm. Komische Frage, da ich nicht richtig weiß, was du damit meinst. Vielleicht möchte ich das Filmset ja gar nicht mehr verlassen, und du vielleicht auch nicht. Ich beame uns ans Set der Fernsehserie Lost. Die wurde auf Oahu gedreht. Lass uns eine Strandszene nehmen. Bämm!

Und schon sitzt du dort. Siehst du die sichelförmige Bucht mit dem fast weißen Sand? Die Wellen brechen in ein paar Meter Entfernung, das Wasser ist so klar, dass du Delphine darin erkennen kannst. Ein Farbenspiel von Türkis bis Dunkelblau. Ich sitze neben dir und stupse dich an. »Wollen wir zum Catering gehen und uns einen kleinen Snack holen?« Du nickst und wir erheben uns. (Es ist gerade Umbau und deswegen dürfen wir den Strand kurz verlassen) Wir schlendern durch den weichen Sand. Vom Meer abgewandt, können wir direkt vor uns imposante Berge sehen. Schroff abfallende Klippen, die mit üppigem Grün bewachsen sind.

Am Catering Truck nehmen wir einen Poke Bowl und einen Eistee in Empfang. Wir setzen uns an einen der vielen Biertische zu den anderen Menschen und genießen unseren eingelegten Thunfisch, der so zart und frisch ist, dass er auf der Zunge zergeht. Auch der Salat darunter ist sehr geschmackvoll. Kaum haben wir aufgegessen, werden wir vom Aufnahmeleiter zurück ans Set gerufen. Dort nehmen wir wieder unsere Plätze ein (wir sind Komparsen und stellen eine Gruppe nach einem Flugzeugabsturz dar). Die Crew hat inzwischen eine andere Kameraposition eingenommen und filmt mit den Schauspielern im Vordergrund die gleiche Szene wie zuvor. Wir beide sehen auf das Meer, haben nichts weiter zu tun, als anwesend zu sein.

Die Wellen brechen in ein paar Meter Entfernung, das Wasser ist so klar, dass du Delphine darin erkennen kannst. Ein Farbenspiel von Türkis bis Dunkelblau. Ich sitze neben dir und stupse dich an. »Wollen wir zum Catering gehen und uns einen kleinen Snack holen?« Du nickst und wir erheben uns. (Es ist gerade Umbau und deswegen dürfen wir den Strand kurz verlassen) Wir schlendern durch den weichen Sand. Vom Meer abgewandt können wir direkt vor uns imposante Berge sehen. Schroff abfallende Klippen, die mit üppigem Grün bewachsen sind.

Am Catering Truck nehmen wir einen Poke Bowl und ein … Also ich würde gerne in dieser Zeitschleife bleiben. Wie sieht es mit dir aus?

Carin: Ich wäre sofort dabei!!

Carin: Deine Romane spielen vielfach auf Hawaii. Was verbindet dich mit den Inseln? Hast du ein »Must see« für meine nächste Reise?

Sabine: Es gibt so viele unterschiedliche Orte, die ich dir ans Herz legen möchte, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Einen dieser Orte habe ich dir ja schon in meiner vorherigen Antwort beschrieben, aber die hawaiianischen Inseln haben für mich ihren Reiz nicht nur wegen der vielen wirklichen außergewöhnlichen Strände. Es gibt so vieles mehr. Alle Inseln besitzen ihren ganz persönlichen Charme. Wenn du auf Molokai bist, dann fühlst du dich um mindestens 50 Jahre zurückversetzt. Hier ist das Leben sehr beschaulich, man fühlt, dass es früher mal so in etwa auch auf den anderen Inseln gewesen sein muss.

Auf Big Island, genauer gesagt auf dem Mouna Kea (4205 Meter), habe ich den unglaublichsten Sternenhimmel erlebt. Diese Nacht werde ich nie in meinem Leben vergessen, die Luft dort oben ist so klar, dass man das Gefühl hat, die Milchstraße würde aus funkelnden Diamanten bestehen, die man einfach vom Himmel pflücken kann.

Auf Maui habe ich im letzten Jahr mal wieder eine Whale-Watching-Tour gemacht. Es hat mich tief berührt, diese imposanten Tiere so nah beobachten zu können. Auf dem Haleakala (höchster Berg auf Maui) kann man unglaubliche Sonnenauf- und -untergänge betrachten.

In Kauai ist man überall von atemberaubender Natur umgeben. Ein Highlight ist ein riesiger Canyon, der mich sehr beeindruckt hat.

Oahu ist meine Lieblingsinsel. Der Charme dieser Insel besteht darin, dass sie alles bietet. Einsame Strände, Großstadttrubel, tolle Wanderwege, Museen, den einzigen königlichen Palast in den USA und großartige Menschen.

Carin: Wir sind ja hier ganz unter uns – verrate mir ein Geheimnis über dich, das du normalerweise verschweigst.

Sabine: Ich kann keine Kommas setzen und ich weiß nur wo rechts und links ist, weil ich, seit ich sechs Jahre alt war, einen Ring an meiner rechten Hand trage. Der erste Ring war ein Geschenk meines Vaters und jetzt ist es mein Ehering.

Carin: Welcher deiner Romane ist dein persönliches Herzensbuch und warum sollte es die Welt unbedingt lesen?

Sabine: Hibiskustage! Eine Leserin des Buchs hat ihrer Rezension die Überschrift »Lebe, liebe, lache» gegeben. Das fand ich eine sehr schöne Beschreibung.

5 Entscheidungsfragen

Carin: Donald Duck oder Mickey Maus?

Sabine: Mickey

Carin: Yogi-Tee oder Rotwein?

Sabine: Rotwein

Carin: Stolz oder Vorurteil?

Sabine: Stolz

Carin: Meer oder Berge?

Sabine: Meer

Carin: Stubenhocker oder Reisevogel?

Sabine: Reisevogel

Hibiskustage

Mehr zu Sabine Lay

Am 9. März ist Sabine Lays aktueller Roman Hibiskustage bei Penguin erschienen. Darum geht’s:

Vier Freundinnen und eine unerwartete Reise nach Hawaii, die alles verändert …

Sie waren einmal unzertrennlich: Izzy, Mel, Kerstin und Sarah. Doch nun sind sie fast 40, und die täglichen Anforderungen des Lebens lassen es selten zu, Zeit miteinander zu verbringen. Umso größer ist die Freude, als Izzy einlädt, ihren 40. Geburtstag gemeinsam auf Hawaii zu feiern. Kaum angekommen, verschlägt die Schönheit und Blütenpracht der Insel den Freundinnen den Atem. Nur Izzy ist nicht da. Während die drei einen traumhaften, sonnendurchfluteten Tag nach dem anderen verbringen und spüren, wie der Zauber der Insel sie langsam wieder einander annähert, lässt Izzy sich immer aufs Neue entschuldigen. Langsam beschleicht die drei das Gefühl, dass ihre Freundin vor dem Wiedersehen zurückschreckt. Was ist nur los?

Besucht Sabine doch auf auf ihrer Website, auf Facebook oder auf Instagram.