Carin Müller bloggt ...

Enkel nehmen Podcasts auf ...

Podcasts für Buchmenschen

Die Kanzlerin hat in ihrer großen Rede letzte Woche eindringlich zu Solidarität aufgerufen – in dem wir alle Abstand voneinander halten sollen. Das ist für viele eine große Herausforderung und für manche unmöglich. Jene nämlich, die in den sogenannten »systemrelevanten Berufen« arbeiten, also beispielsweise im medizinischen Bereich, bei der Polizei, der Feuerwehr, aber auch in Lebensmittelgeschäften. Diesen Menschen helfen wir anderen am besten, indem wir uns möglichst fern voneinander halten.

Damit es trotzdem nicht zu Vereinsamung kommt, muss Nähe eben auf anderen Wegen erzeugt werden. Menschliche Stimmen helfen dabei besonders. Telefonate mit der Familie, mit Freunden, mit Kollegen – vielleicht auch mit Menschen, die man schon lange nicht mehr gesehen oder gesprochen hat. Es wurden schon immer Geschichten erzählt, um sich die Zeit zu vertreiben und um Ängste zu lindern. Hörbücher sind daher auch ein absoluter Überlebenstipp. Aber eben auch Podcasts!

Alternativen zum Wahnsinn

Es ist tatsächlich inzwischen verdammt einfach, Podcasts aufzunehmen – und ich fände es wahnsinnig schön, wenn viele Enkel ihren Großeltern damit eine Freude machen würden. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es wirkt. Wenn aber keine Enkel (oder Großeltern) paratstehen, kann man sich aus dem inzwischen fast unendlichen Angebot bedienen. Es gibt kein Thema, das abseitig genug ist, dass es nicht schon von einem eigenen Podcast flankiert wird. Ob Unterhaltung, Information oder Weiterbildung – es gibt einfach ALLES!

Wenig verwunderlich ist bei mir derzeit (fast) täglich das Corona-Update vom NDR Info mit dem Virologen Professor Christian Drosten Pflichtprogramm. Das ist zwar nicht immer erbaulich, aber wahnsinnig informativ und sehr unaufgeregt und sachlich. Hier gilt: Wer gut informiert ist, braucht weniger zu spekulieren. Bei mir hilft das auch gegen Angst.

Podcasts für Buchmenschen

Während ich ansonsten bevorzugt Unterhaltungs- und Informationspodcasts gehört habe, bin ich aktuell voll auf Bücher-Podcasts abonniert. Und zwar auf zweierlei. Einerseits sind da jene, in denen Bücher vorgestellt werden, andererseits gibt’s die, in denen Autoren über ihr Schreiben berichten. Beides finde ich ganz großartig und ein paar will ich euch heute vorstellen:

Long Story Short:

Im Random House-Podcast Long Story Short stellen Karla Paul und Günter Keil in jeweils nur zwanzig Minuten vier Bücher vor. Neuerscheinungen ebenso wie Backlisttitel, garniert mit Autoreninterviews und ab und an auch einem Hörbuch-Tipp. Auch wenn es manchmal sehr »gescriptet« klingt, höre ich den beiden gerne zu und habe schon viele tolle Leseanregungen bekommen.

#Bücherpodcast

Bei Buchblogger und Autor Pero Löwenherz ist der Name seines Podcasts Programm: Im #Bücherpodcast plaudert er einmal pro Woche über seine Leseabenteuer. Regelmäßige Rubriken sind beispielsweise Monats-, Top- und Floplisten. Einziger Nachteil: Der SUB wächst kontinuierlich ... (SUB = Stapel ungelesener Bücher)

Der literarische Saloon

Hier sei kurz ein wenig Eigenwerbung erlaubt. Seit letzten August plaudere ich mit meinem großartigen Kollegen Christian Raabe alle 14 Tage am #SaloonDienstag in Der literarische Saloon über »das Lesen, das Schreiben und den ganzen Rest«. Bei uns gibt’s meist reichlich Lesetipps, aber manchmal unterhalten wir uns auch über andere Dinge – TV-Serien beispielsweise. Wie in unserer legendären Folge 15 »Nur die Geschichte zählt«.

Die Zwei von der Talkstelle

Ähnlich läuft es auch im Podcast Die Zwei von der Talkstelle. Hier quatschen die Autorinnen Tamara Leonhard und Vera Nentwich immer freitags über ihren Schreiballtag, über Dinge des Lebens (und »Das Ding der Woche«) und über die Buch-Community. Für Leser und Autoren interessant.

Die SchreibDilettanten

Die Berliner Thrillerautoren Axel Hollmann und Marcus Johnanus geben als Die SchreibDilettanten schon seit über 400 Folgen einmal pro Woche echte Lebenshilfe für angehende und etablierte Schriftsteller. Man kann den Herren dabei entweder auf Youtube zusehen oder ihnen einfach nur zuhören. Unterhaltsam und informativ.

sexy & bodenständig

»Till Raether und Alena Schröder schreiben Bücher und journalistische Texte. In ihrem Entlastungs-Podcast für Autor*innen reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter macht.« Diese Selbstbeschreibung von sexy & bodenständig trifft es genau. Ich weiß nicht, ob reine Leser so viel Freude daran haben, aber als Kollegin fühle ich mich sehr verstanden. Leider recht unregelmäßig nur etwa einmal pro Monat.

The Creative Penn

Wer gerne englischsprachige Podcasts hört, wird The Creative Penn der britischen Autorin Joanna Penn lieben. Seit unglaublichen 11 Jahren funkt Joanna wöchentliche Shows in den Äther. Neben wirklich hilfreichen Tipps und Infos für Autoren, gibt es fast immer Interviews mit tollen Kollegen über deren Bücher und Schreibroutinen. Aktuell mein persönlicher Lieblingspodcast!

The Selfpublishing Show

In ein ähnliches Horn stößt The Selfpublishing Show von Marc Dawson und James Blatch. Auch hier gibt’s einmal pro Woche eine neue Show mit Interviews und Tipps. Der Podcast wendet sich zwar vorwiegend an Selfpublisher, die Tipps funktionieren aber natürlich für alle Autoren. Extrem informativ und lehrreich – und eine echte Prüfung fürs Bücherregal ...

Und jetzt viel Spaß beim Hören!