Carin Müller bloggt ...

Unendliche Weiten

Unendliche Weiten

Zu meinen großen Leidenschaften gehört die Raumfahrt. Gut, vielleicht nicht ganz im aktiven Sinn, aber theoretisch und abstrakt. Ich finde die Vorstellung unwiderstehlich, dass es irgendwo in den unendlichen Weiten des Weltalls anderes intelligentes Leben gibt. Und ja, ich bin mir ganz sicher, dass es so ist.

Nicht ganz unschuldig an dieser Vision dürfte Gene Roddenberry sein, der geniale Erfinder von Star Trek – Uneingeweihten vielleicht eher als »Raumschiff Enterprise« bekannt. Ich habe Captain Kirk und Mister Spock schon als Kind geliebt und mir vorgestellt, wie es wohl wäre, in einem Raumschiff durchs All zu düsen. Das ist eine Fantasie, der ich mich übrigens heute noch gerne hingebe, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt. Dabei stelle ich mir den Weltraum (fast) nie als potenzielles oder tatsächliches Kriegsgebiet vor wie bei Star Wars oder Donald Trump, sondern als unendlich großen Abenteuerspielplatz.

Heute ist Weltraumforschungstag

Da passt es gut, dass heute der internationale Weltraumforschungstag gefeiert wird. Am 20.7.1969 landete erstmals ein bemanntes Raumschiff auf dem Mond, genau sieben Jahre später ein unbemanntes auf dem Mars. Das ist natürlich beides nur ein Fliegenschiss im Vergleich zu den Star Trek-Dimensionen, aber leider sind wir Menschen noch eine Prä-Warp-Zivilisation und so quasi unfähig, unser eigenes Sonnensystem zu verlassen.

Das ist einerseits total schade, denn so werden vermutlich niemals irgendwelche außerirdischen Lebensformen auf uns aufmerksam, andererseits ist es vielleicht auch ganz gut. Ich mag mir nämlich nicht vorstellen, was passiert, wenn eine intelligente (also so richtig intelligente!) Lebensform auf eine geistige Amöbe wie Donald Trump trifft. Das dürfte es für die Menschheit dann auch gewesen sein. Wobei wir das wahrscheinlich notfalls auch selbst hinkriegen ...

Inspiration aus dem All

Das mit dem Beamen und der Lichtgeschwindigkeit haben wir noch nicht ausgetüftelt, aber ansonsten wurden schon einige Utopien Realität. Handys wurden den Kommunikatoren nachempfunden, jedes Smartphone ist schon schlauer als ein durchschnittlicher »Trikorder« und mit Smart-Home-Geräten kann man locker so nett plaudern, wie mit dem Computer der Enterprise.

Auch mich hat der Weltraum inspiriert und meine Fantasie beflügelt. Allerdings vielleicht nicht ganz so sinnstiftend wie die eben genannten Beispiele, aber ich bin recht sicher, dass ich ohne Star Trek nicht mit dem Schreiben angefangen hätte. Aus folgendem Grund: Mir und meiner Freundin Tanja erschien es total unlogisch (auch wenn wir keine Vulkanier sind!), dass man mit mehreren hundert Frauen und Männern an Bord eines Raumschiffes einige Jahre durchs All cruisen kann, ohne dass es zwischenmenschlich so richtig zur Sache geht.

Zugegeben, es wurde spätestens bei »Next Generation« angedeutet, dass auch viele Familien an Bord sind, doch die wahren Entscheider sind durch alle Serienableger hindurch bis heute immer Modell einsamer Wolf (oder Wölfin). Also haben wir uns eigene Geschichten ausgedacht und Kirk, Spock, Picard, Riker und Co. recht ausschweifende private Abenteuer gegönnt. Einige dieser Geschichten habe ich aufgeschrieben, doch sie werden – AUS GRÜNDEN! – niemals die Festplatte meines Computers verlassen.

Reisen durch die unendlichen Weiten der Fantasie

Diese frühen literarischen Ergüsse würde man heutzutage wohl als »Fan Fiction« bezeichnen, doch für mich sind sie einfach ein privates kleines Vergnügen – auch wenn ich insgeheim davon träume, eine eigene, große Space Opera zu Papier zu bringen. An Ideen dafür mangelt es jedenfalls nicht ...

Wohlmeinende Menschen haben mir jedoch zu verstehen gegeben, dass diese Art von Literatur schwierig zu vermarkten sei, also habe ich mich auf irdische Gefilde verlegt. Das hat zwar den Nachteil, dass ich mir dafür keine fantastischen Aliens ausdenken darf, aber auch den Vorteil, dass ich auch den ganzen anstrengenden Tekkie-Kram außen vor lassen kann. Physik war in der Schule nämlich nicht so mein Ding.

Stattdessen reise ich nun durch die unendlichen Weiten meiner Fantasie, besuche ab und zu mal andere Galaxien oder wage mich gelegentlich sogar in unerforschte Quadranten vor. Auch wenn ich nie die Schwerelosigkeit auf der ISS erleben werde, nie durch den Mondstaub stapfen kann und auch nicht die Sonne von der Marsoberfläche anbeten darf, finde ich meine private Art der Weltraumforschung gar nicht so schlecht.

Live long and prosper!