Carin Müller bloggt ...

Don't be Scilly

Sehnsuchtsort: Iles of Scilly

Schon mal was von den Scilly-Inseln gehört? Nicht? Dann bist du in bester Gesellschaft. Kaum jemand kennt die winzige, britische Inselgruppe mitten im Atlantik, die sich Golfstrom sei Dank über fast mediterranes Klima freuen darf. Ich bin letztes Jahr zufällig darauf gestoßen, als ich mir im ersten Corona-Lockdown eine Doku-Reihe mit dem schönen Namen »Die Inseln der Queen« angeguckt habe. Vorwiegend wegen der Sendungen, die sich um Schottlands Inselwelt drehten. Doch dann ging es plötzlich um die »Isles of Scilly«, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Und was ich sah, hat mich elektrisiert.

Scilly??

Ich zitiere im Folgenden grob den Wikipedia-Beitrag: Die Scilly Inseln liegen vor der Küste Cornwalls. Die westlichste Spitze Englands, Land’s End, ist nur 45 Kilometer entfernt. Von den etwa 140 winzigen Inseln sind lediglich die fünf größten bewohnt. Woher der Name konkret kommt, weiß man nicht. Früher nannte man sie »Ennor«, das ist der kornische Name für die Hauptinsel St. Mary’s. Eine populäre Legende besagt jedoch, dass der Name durch die Verbindung von »Sunny Isles« (»Sonnige Inseln«) kommt.

Dies könnte passender nicht sein, denn die Nähe zum Golfstrom verhilft den Inseln zu einem sehr milden Klima mit einer Temperaturschwankung von nur neun Grad im Jahr. Die vielen exotischen Pflanzen, die auf den Inseln gedeihen, hätte man so nahe am alten Europa nicht unbedingt erwartet. Ihre Existenz verdanken sie dem »Tresco Abbey Garden«, den Augustus Smith 1835 anlegen ließ. Mit über 20.000 Pflanzen ist er das Highlight für jeden Blumenliebhaber.

Hier liegen die Scilly Inseln

Auf den Inseln gibt es u.a. die kleinste Molkerei Englands mit eigener Eiscremefabrik, die kleinste Fußball-Liga des Königreichs mit sage und schreibe zwei Mannschaften und ein für englische Verhältnisse sehr untypisches, sonniges Klima.

Die Insulaner kennen die Tücken des Ozeans: In der Vergangenheit zerschellten rund 800 Schiffe an den Klippen vor den Scillies. Der Meeresgrund mit seinen Wracks und seinen vielen ungeklärten Geheimnissen ist ein Eldorado für Taucher und Archäologen. Die erfahrenen Archäologen der Arqueonautas-Foundation haben sich vorgenommen, eines dieser Geheimnisse zu lüften: Mit Hightech-Ausrüstung und großem Wagemut wollen sie ein jahrhundertealtes Rätsel um die größte Schiffskatastrophe in der Geschichte der englischen Marine lösen.

In einem Punkt sind die Bewohner der Scilly-Inseln besonders britisch: Sie sind sportverrückt. Ständig treten sie gegeneinander an, nicht nur in der kleinsten Fußball-Liga, sondern auch bei den großen Inselregatten mit traditionellen Gigboats. Das sind Ruderboote mit einer über 200-jährigen Tradition, die momentan in vielen Teilen der Welt als Sportgeräte wieder entdeckt werden. Aber die Menschen begeistern sich auch beim alljährlichen Triathlon, bei dem selbstverständlich durchs Meer geschwommen werden muss.

Neuer Roman: Island Dreams - Der Garten am Meer

Der perfekte Romanschauplatz

Das klingt alles fast zu gut, um wahr zu sein – und meine Fantasie lief spontan auf Hochtouren. Ich habe noch am selben Abend ein paar erste Romanideen skizziert, ein paar Tage später nach etwas tieferer Recherche ein Exposé gebastelt und das Ganze meiner Agentin präsentiert. Sie war begeistert – und meine Lektorin bei Heyne ebenfalls. So sehr, dass »Island Dreams – Der Garten am Meer« bereits nächsten Mai erscheinen wird. Gerade schreibe ich die letzten Kapitel dieser Geschichte und liebe jede Minute davon.

Und darum geht es:

Ein unerwarteter Neuanfang im Paradies

Philippa Gordon hat alle Brücken hinter sich abgebrochen und steht kurz davor, das nasskalte Schottland ein für alle Mal zu verlassen. Doch als ihre Schwester bei einem tragischen Unfall stirbt, muss Philippa ihren Lebenstraum jäh aufgeben. Ihr dreijähriger Neffe Rufus braucht sie – und sie ist mit der Situation völlig überfordert. Da bietet sich ihr eine überraschende Job-Option: Der »Tresco Abbey Garden« auf dem winzigen Scilly-Archipel sucht dringend eine Botanikerin. Kurzerhand ziehen Philippa und Rufus in das englische Insel-Paradies südwestlich von Cornwall. Sie liebt die Arbeit mit der üppigen Pflanzenwelt, und auch der Insel-Alltag mit Rufus pendelt sich langsam ein. Und dann ist da noch der Meeresbiologe Harry, der Philippas Herz schneller schlagen lässt. Bis ein Mann auftaucht, der behauptet, Rufus‘ Vater zu sein …

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