Carin Müller bloggt ...

Wale – Welpen – Wunder

Wenn tolle Dinge alle auf einmal passieren

Eigentlich bin ich ein relativ nüchterner Mensch, der nicht dazu neigt, das zufällige Zusammentreffen zweier (oder mehrerer) Ereignisse an einem Tag oder in einem kurzen Zeitraum zu überhöhen. Aber langsam frage ich mich, ob es wirklich Zufälle sind – oder ob es nicht doch schicksalhafte Verbindungen gibt.

Wenn alles schief läuft

Irgendwann im Mai oder Anfang Juni dieses Jahres habe ich beschlossen, dass mein dritter »Insel der Wale«-Roman »Wandere auf unerforschten Pfaden«am 5.11. das Licht der Buchwelt erblicken soll. Das erschien mir damals als ganz entspannter Termin, schließlich war ich schon in der Hälfte des Manuskripts und hatte für den Juli das Lektorat gebucht ... Was sollte also schiefgehen?

Eine Menge, wie sich herausstellte. Denn leider wurde im Juni unser Hund Toni plötzlich sehr krank und starb am 29.06. – zu einem Zeitpunkt, als mir immer noch knapp die Hälfte der Geschichte fehlte. Zum ersten Mal in meiner inzwischen schon längeren Autorinnenlaufbahn habe ich eine Deadline nicht einhalten können, aber es ging einfach nicht. Die Geschichte war schließlich Anfang August fertig – doch meine Lektorin war mit anderen Projekten vollgeballert (u.a. der Redaktion meines vierten »Highland Hope«-Romans), aber sie versprach, alles möglich zu machen.

Blöderweise konnte ich nämlich den Veröffentlichungstermin nicht ändern, denn das große A sieht es gar nicht gerne, wenn man vorbestellbare Bücher nach hinten verschiebt. Es hieß also Nerven bewahren.

September-Sensationen

Am 2. September beschäftigte mich den ganzen Tag lang ein ominöser Countdown. Am frühen Abend sollte es in einem Youtube-Livestream eine ganz besondere Ankündigung von ABBA geben. Nun muss ich vielleicht erwähnen, dass mich mit der schwedischen Band eine jahrzehntelange, innige Liebe verbindet. ABBA war die erste Pop-Band, die mich noch im einstelligen Alter begeistert hat, blöd, dass sie sich im Jahr meines zehnten Geburtstags getrennt haben. Als Teenager in den Achtzigerjahren Abba-Fan zu sein, war jedenfalls manchmal etwas herausfordernd.

Doch alte Liebe rostet nicht und wenn DIE Band, die als kleines Mädchen meinen Musikgeschmack so nachhaltig geprägt hat, nach vierzig Jahren »etwas« ankündigt, dann bin ich natürlich dabei. Und was für eine Ankündigung war es! Es wird ab 2022 Konzerte in einer eigens erschaffenen Arena in London geben UND es erscheint ein brandneues Album. Am 5. November!

Als mir die Koinzidenz zwischen Album-Veröffentlichung und Bucherscheinung bewusst geworden ist, blieb mir regelrecht der Atem weg und ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Und auch wenn ich es öffentlich nicht zugeben sollte, ist das erste Abba-Album seit 1981 für mich eine größere Sensation, als meine fünfte Romanveröffentlichung in diesem Jahr ...

Wenige Tage später sind wir an die Nordsee in den Urlaub gefahren – an den Ort, den wir bislang immer nur zusammen mit unserem Toni bereist hatten. Er war auch diesmal mit dabei – in unseren Herzen und in Form seiner Asche, die wir am Abend des 6. Septembers bei einem spektakulären Sonnenuntergang am Strand und in den Dünen verstreut haben. Das war gleichzeitig wunderschön und absolut herzzerreißend. Am Morgen des gleichen Tages ist es mir jedoch – nach einer wirklich abenteuerlichen Odyssee – gelungen, Tickets für eines der angekündigten Abba-Konzerte in London zu ergattern, was mich komplett euphorisiert hat. Also wieder zwei wahnsinnig emotionale Ereignisse an einem Tag.

Oktober-Orakel

Nach dem Ascheverstreuen waren plötzlich unsere Herzen wieder offen genug, über die Möglichkeit eines neuen Hundes nachzudenken. Es war klar, dass wir wieder einen Airedale Terrier haben wollten, doch davon gibt es nicht besonders viele. Auch nicht viele Züchter und schon gar nicht in unserer Nähe. Wir haben uns also schon auf eine längere Wartezeit eingestellt, da habe ich durch schieren Zufall ein Züchterpaar entdeckt, das nur vierzig Kilometer von uns entfernt lebt – und Mitte Oktober Welpen erwartet.

Mitte Oktober? Toni hatte am 11. Oktober Geburtstag, ich habe am 15. – war das am Ende wieder ein Zeichen? Zeichen hin oder her, es war klar, dass wir einen der Welpen haben wollen, und dann ging das Bibbern los. Wann würden sie zur Welt kommen? Es verstrich der 11. Oktober (der übrigens nicht nur Tonis 13. Geburtstag, sondern auch der Erscheinungstag von »Highland Hope – Eine Destillerie für Kirkby« war), es verstrich der 13. Oktober (Lieblings-Tantchens Geburtstag) und ich rechnete schon mit einem Geburtstagsgeschenk für mich, dann kam am 14. Oktober die Nachricht: neun gesunde Welpen sind geboren!

Wale-Welpen-Wunder: Scotty

November Wunder

Seit ein paar Tagen bin ich nun völlig im Rausch: Am 3. November habe ich unseren »Scotty« kennengelernt, seit dem 5. November höre ich in Dauerbeschallung das neue Abba-Album »Voyage« und freue mich über »meinen dritten Wal«. Gestern haben wir den Geburtstag meiner Mutter gefeiert und heute Nachmittag besuchen wir wieder Scotty und seine Familie.

Und so ist dieser Artikel, der eigentlich ein Werbepost für mein neues Buch werden sollte, ein sehr persönlicher Bericht über die aufregenden, aufreibenden letzten Wochen und Monate meines Lebens geworden. Aber so ist es eben manchmal. Nicht alles lässt sich planen und ab und zu hat das Schicksal sogar bessere Ideen parat.

Aber weil ich meine innere Marketing-Chefin nicht völlig verärgern möchte, kommt hier noch ein kleiner Werbeblock für »Wandere auf unerforschten Pfaden«, einer Geschichte, in der es ebenfalls recht schicksalhaft zugeht.

Insel der Wale: Wandere auf unerforschten Pfaden

Wandere auf unerforschten Pfaden

Verspielte Delfine, schützende Tätowierungen und der Beginn einer unerwarteten Liebe.

Kann man vor dem Leben davonlaufen?

Yuma Solano ist auf der Flucht – vor der Angst. In Tofino kommt sie endlich zur Ruhe und mit der Entspannung kehrt nach Jahren auch ihre Kreativität zurück. Schiffe, Wellen und Wale bevölkern ihr Skizzenbuch – und eines Tages auch die seelenvollsten Augen, die sie jemals gesehen hat.
Die gehören Nalu Kalakaoa. Der hawaiianische Seebär weiß auf den ersten Blick, dass Yuma sein Schicksal ist, doch mit ihrer Geheimnistuerei kann er nicht umgehen. Seine eigenen Narben trägt er offen und mit eindrucksvollen Tätowierungen verziert.
Beide wissen, dass der erste Schritt in ein neues Leben der härteste ist, doch auf Vancouver Island wird ihnen klar: Man kann auch ankommen, wenn man unterwegs ist!

Eine außergewöhnliche Geschichte über die Überwindung von Ängsten und die Magie der eigenen, inneren Kraft.

Das eBook gibt’s für 4,99 € in allen Shops, das Taschenbuch (ISBN 9783755712350) kostet 13,99 € und sollte ebenfalls in den nächsten Tagen überall im Buchhandel verfügbar sein.