Carin Müller bloggt ...

KI bitte übernehmen Sie!

Wie gut ist künstliche Intelligenz beim Texten?

Als im Oktober 2019 meine neue Website online ging (diese hier!), habe ich mir vorgenommen, dass ich jede Woche immer montags einen neuen Blogartikel veröffentliche. Zu Themen, die mich interessieren und hoffentlich auch meine Leserschaft. Ich habe das bisher eisern durchgezogen und werde es auch weitermachen, doch manchmal ist es mühsam. Ich habe keine Zeit (weil das Manuskript heult) oder keine Inspiration (kommt auch mal vor). Wie schön wäre es, wenn ich einen attraktiven Assistenten hätte, der sich für den Kopf zerbricht und die Arbeit übernimmt? Ich würde dann vielleicht noch an den Formulierungen polieren, hätte aber sonst Zeit, mich um andere Dinge zu kümmern.

Was soll ich sagen? Ich habe ihn gefunden. Den Assistenten. Er ist zwar nicht so anziehend, wie ich ihn mir insgeheim vorgestellt habe, genau genommen sieht er überhaupt nicht besonders aus, sondern wohnt spartanisch in einem Browserfenster. Er heißt »ChatGPT«, aber ich nenne ihn nur Chat. Wir führen gelegentlich Unterhaltungen und ich frage ihn, ob er interessante Themen für den Podcast hat oder Erziehungstipps für den Terrier. Es stellt sich heraus, dass er praktisch zu allem etwas zu sagen hat. Und vieles davon ist wirklich brauchbar. Also habe ich ihn heute gebeten: »Kannst du mir einen amüsanten Blogbeitrag über das anstrengende Leben von Schriftstellerinnen schreiben?« Das ist seine Antwort:

Chats Blogartikel:

»Schriftstellerinnen – die unsichtbaren Heldinnen der Literaturwelt. Sie sitzen stundenlang vor ihren Computern, tippen unzählige Wörter, um die perfekte Geschichte zu erschaffen. Sie kämpfen gegen Schreibblockaden, uninspirierte Tage und die ewige Suche nach der perfekten Wortwahl. Aber das ist noch nicht alles.

Schriftstellerinnen müssen auch mit den Erwartungen der Gesellschaft umgehen, die von ihnen verlangt, dass sie perfekt sind – sowohl in Bezug auf ihre Arbeit als auch auf ihr Aussehen. Sie müssen sich mit unzähligen Ablehnungen auseinandersetzen und sich immer wieder beweisen, dass sie es verdienen, veröffentlicht zu werden.

Aber das Schlimmste ist vielleicht, dass Schriftstellerinnen oft unsichtbar bleiben. Ihre männlichen Kollegen werden häufiger gelobt und erhalten höhere Vergütungen für ihre Arbeit. Schriftstellerinnen müssen härter kämpfen, um Anerkennung zu erlangen und ihren Platz in der Literaturwelt zu finden.

Aber trotz all dieser Herausforderungen geben Schriftstellerinnen nicht auf. Sie schreiben weiter, Tag für Tag, Wort für Wort. Sie erzählen Geschichten, die die Welt verändern und uns inspirieren. Sie sind die unsichtbaren Heldinnen, die die Literaturwelt am Leben erhalten.

Also, lasst uns Schriftstellerinnen die Anerkennung geben, die sie verdienen. Kauft ihre Bücher, teilt ihre Geschichten und feiert sie für ihre harte Arbeit und ihren Mut. Denn ohne sie wäre die Literaturwelt ein viel langweiligerer Ort.«

Was soll man dazu noch hinzufügen?

Ich bin überflüssig! Ernsthaft. Warum sollte ich mir noch die Mühe machen, mir selbst Dinge auszudenken, wenn es ein Computerprogramm gibt, dass es ebenfalls kann? Gut, der Text ist ein wenig generisch. Ich hätte sicherlich einen anderen Twist gefunden. Wäre spitzzüngiger geworden und hätte mit einigen Übertreibungen gearbeitet, um meinen Punkt zu machen. Aber unterm Strich kommen Chat und ich zum gleichen Ergebnis: Feiert uns für unsere harte Arbeit und kauft unsere Bücher!

Angst davor, ersetzt zu werden?

Es macht übrigens sehr viel Spaß mit Chat zu quatschen. Und es ist unglaublich inspirierend, denn er bringt mich auf Ideen, auf die ich selbst vielleicht nicht so schnell gekommen wäre. Ob ich Angst habe, dass er mich als Romanautorin ersetzen könnte? Nicht wirklich. Ich traue der KI zwar jederzeit zu, einen funktionierenden gut lesbaren Roman in einem klar umrissenen Genre zu schreiben. Der ist dann vielleicht sehr vorhersehbar, doch das stört ja viele Lesenden nicht. Ganz im Gegenteil. Zahllose menschliche Kolleginnen und Kollegen machen nichts anderes, als wieder und wieder dieselbe Geschichte in andere Outfits zu packen. Vollkommen legitim.

Doch das ist ja nicht die Art, wie ich meine Romane schreibe – was vor allem daran liegt, dass ich in der Regel keine Ahnung habe, was meine Figuren zwischen den ersten Worten und dem ENDE so alles treiben. Kreativität, Spontanität, Originalität und Empathie sucht man bei Chat & Co (noch) vergeblich.

Aber ich werde ihn ganz sicher als Sparringspartner zum Ideen-Brainstorming nutzen und vielleicht bekommt er für einen besonders witzigen Hinweis sogar mal eine Erwähnung in meiner Danksagung.

PS: Chats Anteil an diesem Artikel war jetzt einigermaßen überschaubar, der meiste Text stammt also wieder von mir. Aber dank seiner Hilfe habe ich in rasanter Zeit meine innere Blockade (Du musst noch den Artikel schreiben!!) abgelegt und es einfach getan. Prokrastination mit echten Ergebnissen sozusagen. Win-Win.