Schreibmythos: Easter Eggs
10.4.2023
Cameo-Auftritt, Diana Gabaldon, Easter Egg, Easter Eggs, Frohe Ostern, Kirkby, Lesemythen, Millionaires Club, Mythen, Mythos, Osterei, Ostern, Rubrik, Schreibmythen
Frohe Ostern allerseits! Zum Fest der Auferstehung habe ich mir eine neue Rubrik für diesen Blog überlegt. Ab sofort möchte ich regelmäßig allen möglichen Mythen rund ums Schreiben und Lesen auf die Schliche kommen und sie mit meinen subjektiven Erkenntnissen abgleichen. Ich werde mich Fragen widmen wie beispielsweise dieser hier: »Wie happy muss ein Ende sein?«, vermeintlich goldene Schreibregeln (z.B. »Show don’t tell!«) hinterfragen und Sinn und Unsinn von Triggerwarnungen beleuchten.
Weil aber heute Ostern ist, widme ich die erste Folge der »Schreibmythen« den Easter Eggs, die es in der Literatur eigentlich gar nicht gibt. Zumindest nicht, wenn man Wikipedia glauben mag. Dort verortet man die versteckten kleinen Andeutungen, Geschenke oder Witze vor allem in Software, Computerspielen, auf DVDs und CDs (die Älteren werden sich an diese Medienträger erinnern) und in Kinofilmen und Serien. Keine Silbe von Büchern.
Das finde ich ausgesprochen schade und kurzsichtig, denn ich weiß von vielen Kolleg*innen, dass sie gerne kleine Besonderheiten in ihren Geschichten verstecken. Referenzen zu anderen Büchern setzen – eigene oder fremde, Gastauftritte von anderen Figuren einbauen und manchmal bekommen sogar Leserinnen und Leser eine Rolle im Roman oder heißgeliebte Haustiere (davon hatte ich es ja gerade letzte Woche in »Tierisch inspiriert«).
Daher will ich heute mal die Lanze brechen für die literarischen Ostereier, damit Wikipedia endlich mal in die Pötte kommt und auch das Medium Buch als Eierversteck anerkennt. Aus diesem Grund sammle ich jetzt ein Jahr lang Easter Eggs in Büchern, damit ich pünktlich zum nächsten Osterfest tolle Beispiele präsentieren kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure gefundenen oder versteckten Buch-Eier in das vorbereitete Formular eintragt. Vielen Dank!
Easter Eggs in meinen Geschichten
Wer mich und meine Geschichten etwas kennt, weiß, wie sehr ich Querverweise liebe. Es gibt Figuren, die tauchen immer wieder auf, einige von ihnen springen sogar zwischen meinen Pseudonymwelten umher. Prominentestes Beispiel ist vermutlich der Schotte Ian Stewart. Der hatte seinen ersten Auftritt als Nebenfigur in einer »Hot Chocolate«-Geschichte von Charlotte Taylor (heute gibt’s die nur noch als »L.A. Roommates«-Sammelbände). Weil er mir aber so ans Herz gewachsen war (und in den beiden Episoden nicht wirklich zum Happyend kam), hat er seine eigene Geschichte bekommen. In »San Francisco Millionaires Club – Ian« findet er mit Luci sein Glück. Er taucht auch in den beiden weiteren Millionaires-Club-Geschichten »Derek« und »Dan« auf, besonders ausführlich gibt es ihn aber in »Robin – High in the Sky« was kein Wunder ist, denn er ist der Bruder vor Robin.
Wenn ich es genau nehme, dann habe ich vermutlich schon im Jahr 2015, als ich die erste »Hot Chocolate«-Geschichte mit Ian geschrieben habe, die Saat (oder das Easter Egg?) für meine Kirkby-Saga gelegt. Schlicht aus dem Grund, weil ich von dem charmanten Schotten nicht genug bekam. Daher ist es nur folgerichtig, dass Ian auch in den »Highland Hope«-Geschichten Erwähnung findet und in einigen sogar persönlich erscheint. So geben er und Luci sich in »Ein Bed & Breaktfast für Kirkby« das Ja-Wort. Seine Schwester Robin dagegen, ist in »Highland Happiness – Die Töpferei von Kirkby« die wichtigste Nebenfigur, was ich auch noch nicht ahnen konnte, als ich ihre Geschichte 2018 geschrieben habe.
Manche Easter Eggs habe ich aber im vollen Bewusstsein versteckt. So gibt es in den Kirkby-Büchern zahllose Referenzen zu Diana Gabaldons »Outlander«-Saga. Die drei Gordon-Geschwister leben in drei unterschiedlichen Universen: Philippa ist die Protagonistin in »Island Dreams – Der Garten am Meer«, Dominic ist die männliche Hauptfigur im zweiten »Insel der Wale«-Roman »Lausche den Klängen deiner Seele« und Sean, der jüngere Bruder der beiden, lebt in Kirkby und hat seinen großen Auftritt in die »Die Töpferei von Kirkby«.
Außerdem gibt es zahllose Cameo-Auftritte von meinen Haustieren oder jenen aus meinem Umfeld. Und ja, auch konkrete Mitmenschen habe ich schon in meinen Geschichten verewigt, aber da hülle ich mich lieber in Schweigen ...
PS: Weil ich nicht besonders einfallsreich bin, habe ich im letztjährigen Oster-Beitrag auf diesem Blog übrigens auch schon über »Easter Eggs« geschrieben. Und über meine Vorliebe für Nougat- und Krokanteier ...