Bloggen statt Böllern
30.12.2019
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Es gibt viele Tage, an denen ich meinen Hund sehr beneide. Silvester gehört nicht dazu.
Hunde haben die großartige Fähigkeit im Hier und Jetzt zu leben und nicht über vergangene Dinge nachgrübeln oder über kommende sinnieren zu müssen. Das kann vielfach außerordentlich vorteilhaft sein. Sie müssen sich nicht für Misserfolge schämen und brauchen keine Angst vor dem Tod zu haben. Sie leben einfach in der Gegenwart. Die heißt allerdings akut Jahreswechsel und das bedeutet in Tonis Wahrnehmung vor allem eines: Terror! Der Terrier ist nämlich ein großer Angsthase, was Feuerwerke und Böllerei betrifft und seine ganz gegenwärtige Angst ist erschütternd. Ich habe dazu schon reichlich geschrieben und ihr könnt versichert sein, dass wir in diesem Jahr wieder alles dafür tun, dass er (und damit auch wir) nicht all zu sehr am Jahreswechsel zu leiden hat. In diesem Fall wünschte man dem Tier ein wenig Reflexionsvermögen, damit er sich daran erinnert, dass letztlich nichts Schlimmes passiert.
Aufruf zu einer kulturellen Evolution
Trotzdem wäre ich – und nicht nur wegen der ängstlichen Tiere – für ein generelles privates Feuerwerksverbot. Meinetwegen kann es ja in jeder Kommune ein gemeinsames Feuerwerk für alle geben (das hätte den Vorteil, dass man auch etwas sieht, ansonsten ist der Blick durch die dicken Rauchschwaden ja binnen Minuten komplett getrübt), aber die sinnlose Böllerei braucht wirklich niemand. Und kommt mir nun nicht mit Argumenten »Das ist doch Tradition!« oder »Das gehört dazu!« oder »Wir brauchen nicht noch mehr Verbote«. Die sind nämlich allesamt kompletter Quatsch!
Als intelligente Menschen könnten wir doch allein schon angesichts der Umweltweltbelastung und der mannigfaltigen Gesundheitsgefahren (von den Kosten und dem Tierwohl will ich an dieser Stelle nicht schon wieder anfangen) ja auch mal neue Traditionen begründen. Eine Art kulturelle Silvester-Evolution! Wie wäre das? Ich fände das großartig!
Und was das alberne Verbote-Argument betrifft: Ich bin auch kein Fan von zu vielen Verboten, bin jedoch der Meinung, dass man sich bei Fragen, die das Allgemeinwohl betreffen nicht allein auf Vernunft und höhere Einsicht der Menschen verlassen darf. Siehe Rauchverbot in Restaurants! Als das vor Jahren eingeführt wurde, war der Aufschrei riesig – heute ist es vollkommen normal und niemand stört sich mehr daran. Auch dafür war ein generelles Verbot nötig, denn was brächte es, wenn in einem Gastraum zwanzig Raucher aus Vernunftsgründen auf das Anstecken ihrer Kippen verzichten, ein störrischer »Ist mir doch scheißegal«-Typ die Luft jedoch trotzdem verpestet? Aus genau diesen Gründen bin ich für ein generelles privates Böller- und idealerweise auch Feuerwerksverbot. Ich selbst konnte schon in der Vor-Hunde-Zeit der Böllerei noch nie etwas abgewinnen und halte es auch in diesem Jahr wieder nach dem Motto: Bloggen statt Böllern!
Wie ist eure Meinung dazu? Verratet es mir gerne per Mail oder diskutiert auf meinen Social-Media-Kanälen mit mir.
Happy New Year!
Dies ist mein letzter Blogpost für das Jahr 2019 – und ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich es geschafft habe, seit dem Relaunch meiner Website Anfang Oktober, jede Woche einen neuen Beitrag zu posten. Das wird auch einer meiner guten Vorsätze für das nächste Jahr sein. Von den anderen berichte ich euch kommende Woche hier an dieser Stelle. Doch für heute wünsche ich euch von Herzen ein schönes, friedliches Silvester und einen guten Start in ein glückliches, gesundes Jahr 2020! Wir lesen uns bald wieder.