Carin Müller bloggt ...

Very slow Slow-burn – die Schmiede ist da!

Highland Happiness - Die Schmiede von Kirkby

Wer heutzutage einen Unterhaltungsroman kauft, will unbedingt die Katze im Sack vermeiden und schon vorher genau wissen, auf welche Art von Stimmung er/sie sich einstellen darf. Gerade im Liebesromanbereich gibt es unzählige dieser »Tropes«, für die frau sich begeistern kann. Und um die Leserinnen darauf aufmerksam zu machen, sollte man sein »Produkt« idealerweise eindeutig kennzeichnen.

Das kann durch eindeutige Cover geschehen – ist ein halbnackter Muskelmann druff, wird eher keine keusche Komödie zu vermuten sein –, durch Beschreibungen im Klappentext oder durch eindeutige Social-Media-Werbung, die ganz plakativ alle Tropen (ja, ist der korrekte deutsche Plural und hat nichts mit der Klimazone zu tun) mit Kringelpfeilen rund ums Cover abbildet. Hast du bestimmt schon gesehen.

Superbeliebt sind beispielsweise Motive wie »Feinde, die zu Freunden werden« (aka »Enemies to Lovers«), »beste Freunde werden ein Paar« (»Friends to lovers«) oder »zweite Chance für die Liebe« (2nd chance). Das sind echt Klassiker. Eher neu ist z.B. »Reverse Harem« – da gönnt sich Frau mehrere Partner parallel (und manchmal auch gleichzeitig). Ich gestehe, dass ich mir lange über solche Dinge nicht die geringsten Gedanken gemacht habe. Im Vorfeld sowieso schon nicht. Ich lasse in der Regel mein Personal ungebrieft aufeinander losgehen und beobachte dann selbst interessiert, was passiert.

Slow-burn

Etwas verstörend war es für mich beispielsweise in »Highland Hope – Ein Pub für Kirkby«. Da finden sich die beiden Protagonisten Isla und Jon erst so richtig scheiße (zumindest sie ihn), nur um dann gefühlt fünf Minuten später oder nach einem Drittel der Geschichte in flammender und unverbrüchlicher Liebe zueinander zu entbrennen und sich durch keine schriftstellerische Finte der Welt mehr von diesem Pfad abbringen zu lassen. Totalversagen für einen klassischen Liebesroman (aber keine Sorge, die nötigen Probleme kommen dann halt einfach von außen), aber so, soooooo schön. Bei diesen beiden ist es also rasant schnell gegangen.

Das tut es bei meinem aktuellen Pärchen Charly und Brodie nicht. Um es vorsichtig zu formulieren. Da habe ich das – ebenfalls trendy Prinzip – des Slow-burns auf eine ganz neue Stufe gehievt. Slow-burn bedeutet im Grunde, dass sich eine Romanze langsam entwickelt. Im Falle von »Highland Happiness – Die Schmiede von Kirkby« sogar unfassbar langsam. So irre langsam, dass ich zwischendurch Angst hatte, dass es gar nichts mehr wird. Spoiler: Es ist etwas geworden!

Viele Leute können es nicht nachvollziehen oder denken, ich kokettiere damit, wenn ich sage, dass ich nur beschränkte Steuerungsmöglichkeiten auf meine Romanfiguren habe. Es ist aber (leider) die Wahrheit. Ich habe das selbst lange nicht wahrhaben wollen und versucht, aktiv dagegen zu steuern, doch irgendwann habe ich gemerkt, dass ich meinem Personal einfach vertrauen darf. Sie wissen genau, was sie wollen – und was nicht.

Daher braucht es sehr viel Zeit, bis die Schmiedin Charly und der Zahnarzt Brodie zueinanderfinden – und dass, obwohl buchstäblich schon sehr früh die Funken sprühen. Womöglich sind in diesem Roman kuschelweiche Romantikszenen auch etwas rarer gesät (doch machen wir uns nichts vor, die gibt’s bei mir ohnehin nicht sooooo oft), aber trotzdem ist so viel Liebe in dieser Geschichte drin. Vielleicht sogar mehr als in all meinen anderen.

Liebe in Familien, in Freundschaften, zwischen Menschen und Tieren, innerhalb der Dorfgemeinschaft – einfach auf jeder Seite. Das zählt doch auch, oder?

Daher bezeichne ich meine Geschichten auch nach wie vor als Liebesroman, selbst wenn die pure Romantik nicht an erster Stelle steht.

Wenn du dir selbst ein Bild machen willst: »Die Schmiede« gibt’s ab heute überall da, wo es Bücher gibt.

Und darum geht’s in »Highland Happiness – Die Schmiede von Kirkby«

Manchmal muss man durchs Feuer gehen, um Licht zu sehen.

Charly MacRaes Leben ist ein einziges Missverständnis. Die Tochter einer Seefahrerdynastie fürchtet sich vorm Meer und liebt das Spiel mit dem Feuer. In Kirkby heuert sie als Hufschmiedin an, obwohl dort alle einem Mann erwarten. Der smarte Zahnarzt Brodie Henderson dagegen scheint immer alles richtig zu machen und nichts dem Zufall oder gar Schicksal zu überlassen.
Gegensätzlicher können zwei Menschen kaum sein, doch als sich ihre Wege immer häufiger kreuzen, stellen Charly und Brodie erstaunt fest, dass wahre Übereinstimmung nicht im Äußeren, sondern im Inneren liegt.

Werden die sprühenden Funken es schaffen, Vorurteile zu verbrennen und eine knisternde Liebe zu entzünden?