Die ideale AutorInnenplattform
1.2.2021
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Sichtbarkeit ist die härteste Währung für AutorInnen. Nur wer gesehen wird, bekommt Aufmerksamkeit und verkauft Bücher. So banal, so wahr. Doch auf welche Plattform soll man setzen?
Grundsätzlich würde ich dringend empfehlen, eine möglichst breitgefächerte Präsenz anzustreben, denn längst nicht alle LeserInnen tummeln sich überall. Auf der anderen Seite, muss man natürlich auch darauf achten, sich nicht zu verzetteln, schließlich sollten die Marketingbemühungen nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen, als das eigentliche Bücherschreiben. Ich habe einen kleinen Überblick erstellt, welche Plattform welchen Nutzen hat. Natürlich rein subjektiv und basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen.
Eigene Website
Eine eigene Webpräsenz halte ich für absolut unverzichtbar! Eine gut gepflegte Autorenseite sollte die mediale Basis sein. Potenzielle LeserInnen und Fans sollen dort alle wesentlichen Infos finden können: also alle Veröffentlichungen, eine aktuelle »über mich«-Seite, Kontaktmöglichkeiten, Newsletter, Links zu sonstigen Präsenzen (Social Media, Shops). Damit eine Seite auch für Suchmaschinen interessant ist (Stichwort SEO) rate ich zudem zu einem Blog (wie diesen hier). Regelmäßig »frisches« Material sorgt für ein besseres Ranking und höhere Relevanz bei Google & Co und auf diesem Weg für bessere Reichweite und Sichtbarkeit.
Das macht viel Arbeit, lohnt sich aber. Wer dazu aber keine Zeit und Lust hat (kann ich verstehen), sollte trotzdem eine eigene Homepage betreiben und sie schlicht als Visitenkarte nutzen. Das macht einfach einen professionelleren Eindruck – und man ist autark! Niemand weiß, ob und wann es Plattformen wie Facebook oder Amazon in den Sinn kommt, Autorenprofile einfach zu löschen oder weiter in der Reichweite einzuschränken.
Newsletter
Newsletter können das machtvollste Marketing-Instrument überhaupt sein! Es werden sich in der Regel nur Menschen anmelden, die sich WIRKLICH interessieren. Aus diesen Interessenten lassen sich über die Zeit treue Leser machen und aus den Lesern echte Superfans! Menschen also, die sich über unsere Mails freuen und gerne bereit sind, uns zu unterstützen – indem sie z.B. unser neues Buch kaufen.
Auch hier haben wir wieder den Vorteil, dass diese Abonnentenliste uns gehört. Egal, welche Kapriolen sich die großen Player leisten – unsere Fans bleiben uns erhalten.
Für Buchmarketing.de habe ich einen großen Artikel zum Thema E-Mail-Marketing geschrieben. Da erfährst du noch eine Menge mehr.
Social Media
Für viele KollegInnen läuft ohne Facebook, Instagram, Twitter, Youtube, Pinterest, etc. gar nichts. Zu Recht. Nirgendwo kommt man so schnell, so direkt und so unkompliziert mit potenziellen Lesern und Fans in Kontakt. Aber jeder, der auf einer oder mehreren dieser Plattformen unterwegs ist, weiß auch, wie mühsam es sein kann. Theoretisch muss man ständig präsent sein und relevante Dinge posten, um nicht in Vergessenheit zu geraten – was regelrecht süchtig machen kann und in jedem Fall verdammt anstrengend ist.
Ich halte es trotzdem für sinnvoll, auf einem oder zwei Kanälen wenigstens für ein gewisses »Grundrauschen« zu sorgen. Dabei kann und sollte man immer versuchen, die aktivsten Fans auch auf den eigenen Newsletter zu locken, um die Kontakte wirklich gut und nachhaltig zu pflegen. Wir haben gerade gesehen, wie Twitter dem ehemaligen US-Präsidenten dauerhaft den Saft abgedreht hat, trotz dessen über 80 Millionen Follower. Auch wenn ich es persönlich gut finde, dass diesem geistigen Brandstifter das Sprachrohr genommen wurde, gibt mir dieser Eingriff schon zu denken. Wenn man Trump sperren kann, kann das noch einfacher auch mit mir oder dir passieren.
Bücherplattformen
Es gibt auch immer mehr reine Bücherplattformen, auf denen sich LeserInnen und AutorInnen tummeln. Dort werden Bücher vorgestellt, bewertet, verlost. Ich gestehe, ich selbst bin nur auf Lovelybooks aktiv, aber es gibt auch noch Goodreads, Lesejury, Leserkanone und noch einige mehr.
Solche Plattformen können sich durchaus lohnen – wenn man sie geschickt einsetzt. Ich nutze Lovelybooks sehr gerne für Leserunden und habe die Erfahrung gemacht, dass dort ziemlich viele LeserInnen unterwegs sind, die ich z.B. auf Facebook oder Instagram gar nicht erreiche, weil sie da schlicht nicht angemeldet sind. Häufig haben diese Bloggerinnen aber eine ziemlich große Reichweite in der Lovelybooks-Community und rezensieren flächendeckend in allen möglichen Shops.
Allerdings funktionieren Leserunden nur dann richtig gut, wenn man SEHR viel Energie reinsteckt, denn je präsenter man selbst ist, desto mehr ermuntert man seine Teilnehmer auch zur Interaktion. Ich rate übrigens dringend zu Taschenbüchern, denn die kommen bei der Leserschaft auf Lovelybooks deutlich besser an. Will heißen, es bewerben sich mehr potenzielle Teilnehmerinnen für ein Exemplar und man kann eine deutlich bessere Auswahl treffen.
Weil das sehr aufwändig ist, mache ich das auch nur für Titel, die mir wirklich wichtig sind. Dafür dann aber mit großer Begeisterung.
Shops
Auch in einigen Shops kann man Autorenprofile anlegen – vor allem, aber nicht nur, bei Amazon. Da über diese Seiten keine Interaktion stattfindet, verschwinden diese Seiten gerne mal aus unseren Köpfen (zumindest aus meinem). Das führt dann schon mal dazu, dass die Beschreibungen noch auf dem Stand von 2017 sind (ist mir neulich aufgefallen). Das wirkt natürlich nicht besonders professionell ... Vielleicht sollte man sich einmal im Jahr eine Erinnerung in den Kalender speichern, die einen zu einem Check oder Update dieser Seiten erinnert. Ich bin dann mal eben kurz weg ...
Fazit
Wer mit dem Schreiben gerade erst angefangen hat und noch gar nicht weiß, ob das überhaupt eine Zukunft hat, ein Nebenerwerb oder eine Hauptkarriere werden könnte, der kann vielleicht zunächst nur mit einem Social-Media-Profil anfangen und zart, erste Fühler zu KollegInnen und vor allem potenziellen LeserInnen ausstrecken.
Alle anderen brauchen UNBEDINGT eine eigene Website, denn die ist die einzige Plattform, die man WIRKLICH selbst kontrollieren kann. Im nächsten Schritt würde ich auch dringend zu einem Newsletter raten. In Kombination mit ein wenig Social Media ist das eine solide Basis für eine – hoffentlich! – erfolgreiche Laufbahn in der Zunft der Schreibenden.