Carin Müller bloggt ...

Das war 2021!

Rückschauf auf 2021

Die Zeit »zwischen den Jahren« ist ja traditionell dem leicht fresskomatösen Abhängen auf dem Sofa gewidmet – und der damit einhergehenden Reflexion über die vergangenen zwölf Monate. Auch wenn die faulen Chill-Einheiten dieses Jahr etwas knapp bemessen sind – Scotty sei Dank –, will ich doch einen Blick zurück auf ein wahrlich aufregendes Jahr wagen.

Fünf Buchveröffentlichungen

Von November 2019 bis November 2021 habe ich insgesamt acht Romane geschrieben – ein persönlicher Rekord und nur »dank« Corona machbar. Von diesen acht Geschichten haben fünf 2021 das Licht der Buchwelt erblickt:

Ganz schön viel Lesestoff und ich gestehe, dass ich ziemlich stolz darauf bin. Jede Geschichte hat ihre Besonderheiten und ich freue mich darüber, dass so viele Leser:innen genau das auch zu würdigen wissen. Manche Themen polarisieren etwas – so wurde in der Leserunde zu »Eine Destillerie für Kirkby« wirklich heiß und kontrovers diskutiert –, aber am Ende bleibt immer ein Gefühl des Wohlbefindens und des »Angekommenseins«, was in diesen irren Zeiten ein wahrlich kostbares Gut ist.

Besonders dankbar bin ich dafür, dass es »Ein Bed & Breakfast für Kirkb« auf Platz 2 beim Lovelybooks Leserpreis in der Kategorie »Liebesromane« geschafft hat. Das ist wirklich eine gigantische Ehre und das glückliche Strahlen will gar nicht weichen.

Alle (Hör)Buchveröffentlichungen in 2021

Zwei Hörbücher

Ich bin absolut verrückt nach Hörbüchern und finde, dass es auf Zugfahrten, beim Gassigehen oder der Hausarbeit kaum besseres gibt, als sich Romane vorlesen zu lassen. Daher war schon immer ein großer Traum von mir, dass es meine Geschichten auch für die Ohren gibt. 2021 habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und mit Shooting Star Audio einen Partner gefunden, mit dem ich diesen Traum Realität werden kann.

Bisher gibt es die beiden ersten »Insel der Wale«-Romane zu hören: »Lebe, als gäbe es kein Morgen« wurde von Constanze Buttmann und Martin Kuupa sensationell eingesprochen und ist Ende Mai erschienen. In »Lausche den Klängen deiner Seele« haben Sabrina Scherer und Robert Martin meinem Protagonistenpaar auf geniale Art ihre Stimmen geschenkt. Von beiden Büchern bin ich absolut hingerissen und freue mich schon auf die Vertonung des dritten Bandes, der wahrscheinlich im Februar 2022 erscheinen wird.

Welcome Writing Sassenachs

Schreiben ist eine ziemlich einsame Angelegenheit – diese Behauptung ist gleichermaßen richtig und falsch. Richtig, weil man bei der Arbeit tatsächlich recht allein ist. Das Denken, Schreiben und Herumfeilen an einer Geschichte kann einem nun mal niemand abnehmen. Andererseits gibt es viele von uns und in dem Moment, in dem wir uns zusammentun, ist es mit der Einsamkeit auch ganz schnell wieder vorbei.

Als ich vor gut fünfzehn Jahren mit dem Romaneschreiben begonnen habe, kannte ich tatsächlich lediglich meine Co-Autorin als Schreibende. Damals hätten wir uns noch gar nicht als Schriftstellerinnen bezeichnet, sondern höchstens als Frauen, die ein bisschen an Geschichten rumtippen. Inzwischen hat sich das geändert. Ich war und bin in zahlreichen losen oder festen Autorengruppen und freue mich über den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung. Ohne meine WhatsApp-Schreibgruppe bekäme ich meine täglichen Schreibziele wohl kaum hin, beim »Autorensofa«, bei dem ich fünf Jahr lang Mitglied war, habe ich viele tolle Kolleg:innen kennegelernt, von denen ich einige inzwischen als echte Freunde bezeichne. Seit einem guten Jahr bin ich auch eine DELIA (Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autorr:innen).

#WritingSassenachs

Darüber bin ich auch an meine jüngste Gemeinschaft gekommen. Anfang 2021 sprach mich Rena Fischer an, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr zusammen eine Schottland-Lesung auf der Leipziger Buchmesse zu halten. Daraus wurde aus bekannten Gründen nichts, aber aus der Schottland-Idee wurde bald mehr. Es schlossen sich weitere Kolleginnen an und seit fast einem Jahr berichten wir »Writing Sassenachs« auf Instagram und Facebook über unsere Bücher und was uns sonst noch so umtreibt. Für das nächste Jahr haben wir schon ein paar weitere tolle Dinge in petto.

Mehr zu den Writing Sassenachs gibt’s auch in den Artikeln »Bücher von den den Writing Sassenachs« und »Mehr von den Writing Sassenachs« nachzulesen.

Bye-bye, Toni

Neben diesen beruflichen Höhepunkten mussten wir leider am 29. Juni einen privaten Schicksalsschlag ertragen. Unser über alles geliebter Airedale Terrier Toni hat sich an diesem Tag mit knapp dreizehn Jahren in die ewigen Jagdgründe im Regenbogenland aufgemacht. Und auch wenn ich diese euphemistische Verniedlichung für den Tod eigentlich ziemlich fragwürdig finde, tröstet mich die Vorstellung doch irgendwie, dass Toni mit zahllosen anderen geliebten Haustieren (oder vielleicht sogar auch verstorbenen Lieblingsmenschen) »auf der anderen Seite« eine gute Zeit hat. Womöglich guckt er zusammen mit meinem Vater auf mich?

Er war so viel mehr als »Nur ein Hund« und ich vermisse ihn wirklich jeden einzelnen Tag. Besonders drastisch war es im Sommer, als ich »Wandere auf unerforschten Pfaden« beenden musste. Bis auf mein Debüt »Mopsküsse«, das 2009 erschienen ist, war Toni bei jedem meiner Romane an meiner Seite. Er hat dafür gesorgt, dass ich zwischendurch genügend Bewegung und frische Luft bekomme. Ohne ihn bin ich prompt in meine erste Schreibblockade geschliddert, was bei meinem anspruchsvollem Pensum (siehe oben) reichlich problematisch war ...

Mag sein, dass ein Leben ohne Vierbeiner möglich ist, für besonders erstrebenswert halte ich eine solche Existenz jedoch nicht. Daher ist es auch gut, dass wir seit dem 11. Dezember wieder Nachwuchs haben.

Airedales Toni und Scotty

Schön, dass es dich gibt, Scotty!

Scotty ist ebenfalls ein Airedale Terrier – auch wenn bei fast jedem Spaziergang unweigerlich die Frage fällt: »Ist da Dackel mit drin?« Das Dackelige wird er zweifellos ablegen. Zumindest die Optik. Charakterlich? Stur und eigensinnig wie Dackel sind Terrier nämlich auch, doch das sind wir ja von Toni gewohnt. Ansonsten gehört der Satz »Das hat Toni aber nie gemacht« zum derzeitigen Standardrepertoire. Scotty ist ein absoluter Schuhfetischist (und es ist ihm egal, ob die Schuhe am Fuß angebracht sind oder im Regal stehen), hat einen ausgeprägten Sinn für Raumgestaltung (ständig schleppt er Handtücher, Kissen, Spielsachen, Tüten, Kartons, Kleidungsstücke von A nach B und arrangiert sie nach eigenem Ermessen neu) und gibt für sein Leben gern den »lebenden Fuchskragen« (er liegt hinter mir auf der Sofalehne und kuschelt sich an meinen Hals). Beim bisher einzigen Besuch der Welpengruppe (er war der kleinste und jüngste) wurde ihm von der Trainerin »ausgeprägtes Selbstbewusstsein« attestiert, gleichzeitig ist er die größte Schmusebacke, die ich jemals erlebt habe und liebt es, großzügig Küsse zu verteilen. Seine Milchzähne sind die Hölle, dafür sind die Bereiche unterm Bett und Sofa inzwischen absolut staubfrei (er liebt es, darunter herumzurobben, geht wahrscheinlich nicht mehr lange). Kurz, er ist ganz anders als Toni und doch genauso liebenswert. Ich freu mich auf alle kommenden Abenteuer.

Ich leg mich jetzt wieder aufs Sofa und lese ein bisschen – falls mich der Kragen lässt. Einen guten Rutsch nach 2022 und bleibt mir gewogen!