Was bringt 2022?

Keine Ahnung, wie oft ich es in diesem Blog (und seinem Vorgänger) schon betont habe, wie optimistisch ich grundsätzlich in die Zukunft schaue. Ausgehend von der kühnen (und ständig widerlegten!) These, dass Menschen lernfähig sind und aus ihren Erfahrungen die nötigen Konsequenzen ziehen. Fakt ist jedoch, dass das eher für meine grenzenlose Naivität spricht oder noch schlimmer: für meine Ignoranz. Menschen wollen nämlich nicht lernen und sich weiterentwickeln. Sie wollen keine neuen Verhaltensmuster entwickeln und haben kein Interesse daran, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das ist leider wahr – und trotzdem will ich es nicht wahrhaben. Das ist dann wohl meine Form der Lernunwilligkeit.

Ich rede mir allerdings ein, dass ich – zumindest im Kleinen – sehr wohl Alternativen aufzeigen und Änderungen anstoßen kann. In meinen Romanen ist das eigentlich immer der Fall. Die Protagonisten müssen sich ändern, um ein besseres Leben zu führen – und ich bin mir sicher, dass es auch im wahren Leben funktionieren würde. Also liebe Leute, lest meine Bücher, da stehen die nötigen Handlungsanweisungen drin. Nicht dröge und langweilig, sondern sanft und versteckt eingebettet in herzerwärmenden Geschichten, so dass die neue Denkweise gar nicht wehtut.

Okay, nun kommt zur Naivität auch noch eine Prise Selbstüberschätzung dazu, doch was soll’s? Ich bin inzwischen so alt, da kann man das langsam unter Schrulligkeit verbuchen. *seufz* Was ich jedoch eigentlich schreiben wollte, dass mich der krampfhafte Optimismus der letzten Jahre auch nicht weitergebracht hat. Daher schaue ich auf 2022 mit durchaus gemischten Gefühlen – zumindest was die politische, klimatische und gesellschaftliche Großwetterlage betrifft. Zu wenige »Entscheider« lesen meine Romane. So kann das nicht funktionieren mit der besseren Welt.

Berufliche Ziele

Nach meinem Mammut-Schreibpensum der letzten zwei Jahre blicke ich für 2022 erfreulich ratlos in die Zukunft. Ich habe nämlich seit fast zweieinhalb Jahren KEIN einziges konkretes Schreibprojekt im Visier. Kein Vertrag, der erfüllt werden muss, keine Deadline, die eingehalten werden muss. Vogelfrei sozusagen. Das ist ein etwas gruseliges Gefühl (schließlich ist es mein Hauptjob!), aber gleichzeitig auch ziemlich berauschend. So viele Möglichkeiten stehen plötzlich wieder im Raum. Während die nächsten Wochen meine Aufmerksamkeit noch zum großen Teil Scotty gewidmet sein wird, werde ich danach aber mein Lasso schwingen und einige der noch unkonkreten Projekte einfangen und bearbeiten. Richtig lang wird meine Schreibpause also nicht dauern.

Untätig bin ich ohnehin nicht. Demnächst steht der finale Lektoratsdurchgang zu »Island Dreams – Der Garten am Meer« an (erscheint am 9. Mai) und in wenigen Tagen läuten wir das große (vorläufige?) Finale von »Highland Hope« ein. Ab dem 10. Januar werden in »Eine Bäckerei für Kirkby« nicht nur das Schicksal des verlorenen Sohns Lennox erfahren, sondern auch ein verdammt großes Geheimnis lüften ... Das will natürlich angemessen begleitet werden – mit einer Leserunde auf Lovelybooks und reichlich Social Media-Getöse.

Außerdem stehen noch vier weitere Veröffentlichungen an! Ja, ich kann das auch nicht glauben. Für alle Fans von Charlotte Taylors heißem »Frühwerk« gibt es gute Nachrichten: Die komplette »Hot Chocolate«-Reihe wird in zwei dicke Sammelbände gepackt und mit neuen Covern und Titeln neu veröffentlicht. Sobald ich die finale Info vom Verlag habe, informiere ich darüber. Zudem wird es im Laufe des Jahres auch ein Wiedersehen mit meinem Carin Müller-Debüt geben. »Mopsküsse« und »High Heels und Hundekuchen«, 2009 und 2012 bei Goldmann erschienen und inzwischen nur noch antiquarisch erhältlich, werden abgestaubt und optisch generalüberholt. Mit zeitgemäßen Outfits und Titeln bekommen diese romantischen Komödien eine Chance auf einen zweiten Frühling. Auch da informiere ich beizeiten.

Langeweile auf meiner Seite und Leseflaute auf eurer Seite sind wohl eher nicht zu erwarten – und wer weiß, was dann noch alles passiert mit meiner Lasso-Nummer ...

Auch Hörbuch-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Demnächst gibt’s den dritten »Insel der Wale«-Roman »Wandere auf unerforschten Pfaden« für die Ohren und womöglich später im Jahr noch einen ganz besonderen Herzensroman ...

Private Ziele

Das wichtigste Ziel hat vier dicke Tatzen, treue Knopfaugen, eine lackschwarze Nase und ein Krokodilmaul voller nadelspitzer Milchzähne. Scotty hat uns voll im Griff und der Plan, aus dem putzigen Welpen einen gut erzogenen (Jung)Hund zu machen, erfordert verschärfte Erziehungsarbeit. Ehrlich, das tiefste Plotloch ist einfacher zu überbrücken, als Lernstoff in einen sturen Terrierschädel zu stopfen ... Damit bin ich eigentlich sehr gut ausgelastet.

Ich merke, wie sich das erneute »Hundeleben« positiv auf mich auswirkt. Ich bin deutlich häufiger an der Luft und habe mehr Bewegung – was schon mal sehr erfreulich ist. Wenn es nun auch noch mit etwas regelmäßigerem (und längerem!) Schlaf klappt, will ich mich nicht beklagen.

Und sonst? Reisen wäre schön. Aber ... Omikron? Und welche Variante danach kommt? Fünfte Welle, sechste Welle? Man kann nicht seriös planen – und das bricht mir das Herz. Ja, es sind Luxusprobleme, nicht verreisen zu können. Niemand stirbt daran, nicht in den Urlaub zu fahren. Das ist mir alles klar und ich will ganz sicher nicht undankbar klingen. Allerdings sind die Eindrücke fremder Kulturen und Landschaften wie ein Lebenselixier für mich. Nichts inspiriert mich so sehr, wie meine Erlebnisse auf Reisen. Und gerade habe ich das Gefühl, dass mein Ideenbrunnen langsam trocken läuft, wenn nicht bald frischer Input reinkommt. Es muss ja nicht die große Fernreise sein (obwohl das echt mal wieder schön wäre), ein paar Tage Schottland würden schon reichen oder eine Woche am Meer. Mal sehen, vielleicht klappt das ja?

Wie ist es bei dir? Hast du konkrete Ziele und Wünsche für 2022? Ich drücke dir die Daumen, dass sie in Erfüllung gehen, aber vor allem wünsche ich dir und uns allen: Gesundheit, Glück und Geduld für die nächste Zeit.